HAMBURG (dpa-AFX) - TAG Immobilien
Die Corona-Pandemie trifft deutsche Wohnungskonzerne im Vergleich zu anderen Branchen kaum. Allerdings ziehen die Menschen in der Krise weniger häufig um. Daher und weil TAG von März bis Juni 2020 weitgehend auf Mieterhöhungen verzichtete, ließ das Mietwachstum auf vergleichbarer Basis, also ohne Zu- und Verkäufe, im Vergleich zum Vorjahr nach.
Die Kaltmieten kletterten um 2,4 Prozent auf 322,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis ging jedoch um knapp 12 Prozent auf rund 403 Millionen Euro zurück, auch weil die Bewertungsgewinne auf den Immobilienbestand geringer ausfielen als vor einem Jahr.
Mit Blick auf das künftige Wachstum setzt der Vorstand auf den Kauf und Neubau von Wohnungen. So hat das Unternehmen im vergangenen Jahr fast 4600 Wohnungen in Deutschland erworben, vor allem in den Kernregionen in Ostdeutschland, überwiegend in Sachsen-Anhalt und in Sachsen. In Polen verkauft TAG schrittweise einige der Ende 2019 übernommenen Objekte, in den nächsten drei bis fünf Jahren will der Konzern dann aber noch 8000 bis 10 000 Wohnungen selbst errichten.
An seinem Ausblick auf das laufende Jahr hält das Management fest. Die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO1 soll 2021 auf 178 bis 182 Millionen Euro zulegen. Die Dividende für 2021 soll dann laut derzeitigem Planungsstand 92 Cent je Anteilsschein betragen.
Die rund 88 000 deutschen Immobilien des Hamburger Konzerns liegen in den sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten. Der größte Teil der Wohnimmobilien steht in ostdeutschen Städten wie etwa Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin. Zudem ist TAG Immobilien mit dem Zukauf des Projektentwicklers Vantage Development vor gut einem Jahr in den polnischen Markt eingestiegen./mne/stw/stk
Quelle: dpa-AFX