LUXEMBURG/NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Linux-Spezialist Suse hat im zweiten Geschäftsquartal ein schwächeres Geschäft als angenommen verzeichnet. Das unsichere wirtschaftliche Umfeld habe zu Verschiebungen von Verträgen sowie einer Senkung der durchschnittlichen Vertragsdauer geführt, teilte der Software-Anbieter am Vorabend in Luxemburg mit. Zudem habe die Neuorganisation der Vertriebsstruktur nicht die erwartete Schlagkraft entwickelt und belaste die Entwicklung. Das Unternehmen mit operativem Hauptsitz in Nürnberg senkte daher den Jahresausblick. Die Anleger straften die Aktien am Donnerstag kräftig ab.
Kurz nach dem Börsenstart sackten die Papiere des im SDax notierten Anbieters um 21 Prozent auf 13,60 Euro ab und befanden sich damit wieder auf dem Niveau von Ende September. Das Unternehmen war vor zwei Jahren an die Börse gebracht worden - zum Ausgabepreis von 30 Euro. Zwischenzeitlich war die Aktie auf ihrem Hoch Anfang 2022 über 43 Euro wert gewesen. Analyst Toby Ogg von JPMorgan rechnete vor, dass die schlechteren Aussichten vor allem beim Barmittelfluss und dem operativen Ergebnis zu Einschnitten bei den Markterwartungen führen dürften.
Das Unternehmen kappte wegen der schwachen Entwicklung im zweiten Quartal die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (Ende Oktober). So dürfte der bereinigte Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen, das Wachstum zu konstanten Wechselkursen dürfte leicht niedriger sein.
Die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sieht Suse im mittleren 30-Prozentbereich. Bislang hatte Suse ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 11 bis 13 Prozent sowie eine operative Marge über dem Vorjahreswert von 37 Prozent in Aussicht gestellt.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen laut Eckdaten einen bereinigten Umsatz von 162,2 Millionen US-Dollar, was einem Plus von einem Prozent entspricht. Der Kernumsatz sank hingegen um ein Prozent. Weitere Details will Suse am 6. Juli vorlegen./nas/men/mis
Quelle: dpa-AFX