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ROUNDUP: Sparkassen verknüpfen Apple Pay 'ab Spätsommer' mit Girocard

ROUNDUP: Sparkassen verknüpfen Apple Pay 'ab Spätsommer' mit Girocard
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15.07.2020 ‧ dpa-Afx

BERLIN (dpa-AFX) - Die Sparkassen werden als erstes Finanzinstitut in Deutschland ihren Kunden anbieten, für Zahlungen mit Apple Pay ihre Girocard einsetzen zu können. Bislang konnte das populärste Smartphone-Bezahlverfahren nur in Verbindung mit einer Kredit- oder Debitkarte verwendet werden. Die Girocard soll "ab Spätsommer" mit Apple Pay zum Einsatz kommen, wie die Sparkassen-Finanzgruppe am Mittwoch in Berlin ankündigte.

In Deutschland sind Girocards, die von vielen noch umgangssprachlich mit dem im Jahr 2007 abgeschafften Markennamen EC-Karte bezeichnet werden, deutlich populärer als klassische Kredit- und Debitkarten von Mastercard , Visa und ähnlichen Anbietern. Sparkassen-Kreditkarten von Visa und Mastercard können bereits seit Mitte Dezember 2019 zum Bezahlen mit Apple Pay genutzt werden.

Mit Apple Pay können die Kunden mit dem iPhone und der Computer-Uhr Apple Watch an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Außerdem kann das Bezahlverfahren im Web genutzt werden. Die Nutzer geben die Transaktionen über die iPhone-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei. Dadurch liegt die Betrugsrate nach übereinstimmenden Angaben von Apple und teilnehmenden Banken praktisch bei Null.

Beim kontaktlosen Bezahlen an der Kasse kommt der NFC-Chip im iPhone oder der Apple Watch zum Einsatz. Zugang zu ihm haben die Banken nur über Apple Pay und einen speziellen Hochsicherheits-Chip im Gerät, dem sogenannten Secure Element. Beim Einsatz von Apple Pay werden die tatsächlichen Nummern weder auf dem Gerät noch auf den Apple Servern gespeichert, betonten die Kreditkartengesellschaften Mastercard und Visa. "Stattdessen wird eine eindeutige Gerätenummer zugewiesen, verschlüsselt und sicher auf dem verwendeten Gerät gespeichert. Jede Transaktion wird mit einem einmaligen dynamischen Sicherheitscode autorisiert."

Die massenhafte Verbreitung von kontaktlosen Girocards der Sparkassen-Kunden hatte in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass kontaktlose Bezahlterminals im deutschen Handel eingeführt wurden. Von dieser technischen Infrastruktur profitieren nun auch Anwender von Smartphone-Bezahlverfahren wie Apple Pay und Google Pay. Derzeit sind 43,7 Millionen der 45,8 Millionen Sparkassen-Girocards kontaktlosfähig (95,6 Prozent). Ende 2020 sollen nahezu alle Sparkassen-Cards mit der Kontaktlos-Funktion ausgestattet sein. Im Mai waren 56,6 Prozent der Girocard-Zahlungen von Sparkassen-Kunden kontaktlos.

Die Sparkassen hatten Ende 2018 noch zurückhaltend auf Apple Pay reagiert. Doch schnell machten Jubel-Meldungen der ersten Apple-Pay-Partner die Runde. Bei der Deutschen Bank konnte man hören, die Erwartungen seien deutlich übertroffen worden. Geldinstitute, die nicht beim Start dabei waren, mussten sich dagegen Beschwerden ihrer Kunden anhören.

Etliche Banken setzten bei der Einführung von Apple Pay nicht auf klassische Kreditkarten, sondern auf eine Debitkarten-Lösung, bei der
- ähnlich wie bei der Girocard - der ausgegebene Betrag direkt vom
Girokonto abgebucht wird. Diese Debitkarte muss auch nicht als Plastikkarte an die Kunden herausgegeben werden, sondern funktioniert als virtuelle Karte auf dem Smartphone.

Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, sieht in der Öffnung für die Girocard eine "wichtige Nagelprobe fürs mobile Bezahlen in Deutschland". Bislang friste das Smartphone als Zahlungsmittel noch immer ein Nischen-Dasein. Das lasse sich bislang auch damit erklären, dass die Bezahldienste von Apple und Google nur in Verbindung mit einer Kreditkarte funktionierten. "Viele Kunden bevorzugen aber die Girocard, bei der die Umsätze direkt vom Konto abgebucht werden." Wenn im Spätsommer für Sparkassenkunden die Verknüpfung der Girocard mit Apple Pay möglich wird, könnte das dem mobilen Bezahlen einen deutlichen Schub verleihen. "Oder es wird der Beweis erbracht, dass die Masse der deutschen Verbraucher vom Mehrwert des Smartphones als Zahlungsmittel noch nicht überzeugt ist."/chd/DP/eas

Quelle: dpa-AFX

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