HAMBURG (dpa-AFX) - Der Betreiber von Solarparks und Windkraftanlagen Encavis
Die Aktie gab am Mittwochvormittag um 2,35 Prozent auf 14,98 Euro nach, nachdem das Papier erst am Vortag ein Mehrjahreshoch von 15,40 Euro erreicht hatte. So zählt die im SDax
Der operative Gewinn des Betreibers von Solar- und Windenergieparks sei hinter der Markterwartung zurückgeblieben, schrieb Analyst Igor Kim vom Bankhaus Lampe. Grund hierfür seien unter anderem ungünstige Wetterbedingungen gewesen, aber auch nicht operative Sondereffekte gewesen. Ein Aktienhändler sprach derweil von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs seit dem Tief Mitte März mehr als verdoppelt hatte. Außerdem kommen die Bestätigung der Prognose nicht überraschend.
Die DZ-Bank nennt die Zahlen für das erste Halbjahr "solide". Auch die beiden Großprojekte in Spanien kämen planmäßig voran. So hieß es vom Unternehmen, die Fertigstellung der noch im Bau befindlichen Großprojekte Talayuela und La Cabrera konnte - anders als nach dem Lockdown und dem damit einhergehenden zwischenzeitlichen Baustopp befürchtet - beschleunigt werden.
In den ersten sechs Monaten des Jahres steigerte Encavis den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor allem wegen des Kaufs mehrerer Windparks in Dänemark um 7,5 Prozent auf 154,8 Millionen Euro. Allerdings war dieses Jahr das Wetter weniger günstig als 2019. Auch daher sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Halbjahr um rund ein Prozent auf 119,6 Millionen Euro. Zudem hatte das Unternehmen vor einem Jahr noch vom Verkauf von Anteilen an einem Windparkportfolio profitiert.
Auf Jahressicht sollen sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis steigen: So soll der Umsatz im laufenden Jahr auf Basis des Portfolios von Ende März sowie unter normalen Wetterbedingungen auf mehr als 280 Millionen Euro klettern. 2019 hatte das Unternehmen knapp 274 Millionen Euro umgesetzt, dabei aber auch zum Teil von sehr viel Sonne und Wind profitiert. Bereinigt um diesen Effekt hätte der Umsatz 263 Millionen Euro betragen.
Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2020 ein Wert von mehr als 220 Millionen Euro erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der operative Gewinn knapp 218 Millionen Euro betragen. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis betrug in den ersten sechs Monaten 13,9 Millionen Euro und damit fast 16 Prozent weniger als im Vorjahr./knd/ssc/mis
Quelle: dpa-AFX