LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Suse
In der Spitze kletterte die Aktie kurz nach dem Handelsbeginn um fast neun Prozent nach oben, kam dann wieder zurück und notierte zuletzt knapp zwei Prozent im Minus. Das Unternehmen war erst im Mai 2021 an die Börse gegangen und ist seit der Indexumstellung im Herbst im Kleinwerteindex notiert. Seit dem Hoch zu Jahresbeginn bei 43,60 Euro waren die vergangenen Wochen für die Anleger bisher jedoch recht trübe, in der Spitze hatten sie fast 30 Prozent an Wert verloren. Aktuell notiert das Papier bei einem Kurs von 31,40 Euro auf einem Tief seit September - und nicht einmal 2 Euro über dem Ausgabepreis.
Analyst Charles Brennan von Jefferies beurteilte den Geschäftsbericht in einer Studie unterdessen als sehr solide. Der Ausblick des Softwareanbieters entspreche auf den ersten Blick weitgehend seinen eigenen Erwartungen, schrieb er. Auch ein Händler zog in einem ersten Kommentar ein sehr positives Fazit und sprach von einem "starken Bericht", auch wenn dieser mit einem wohl konservativen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr einher gehe. Denn die Erwartungen am Markt lägen bereits am oberen Ende der Prognose, so der Börsianer.
Das Management um Konzernchefin Melissa Di Donato will im laufenden Geschäftsjahr den bereinigten Umsatz im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich steigern, wie Suse am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Marktanalysten sehen laut einer von der Firma selbst bereitgestellten Umfrage den bereinigten Erlös für das Jahr aktuell bei knapp 673 Millionen Dollar (etwa 593 Mio Euro). Bei seinen Wachstumsambitionen setzt Suse auch auf seinen jüngsten Zukauf Neuvector, einen kalifornischen Anbieter von Container-Sicherheitslösungen. Insgesamt starte das Unternehmen damit aus einer "sehr soliden Position" heraus in das Geschäftsjahr, sagte Di Donato.
Im bis Ende Oktober gelaufenen vergangenen Geschäftsjahr war der bereinigte Erlös im Jahresvergleich um 15 Prozent auf knapp 576 Millionen Dollar geklettert. Rückenwind lieferten der firmeneigene kalifornische Softwarespezialist Rancher und ein weiter stark wachsendes Cloud-Geschäft. Im Schlussquartal konnte Suse ebenfalls um 15 Prozent zulegen.
Sonderposten herausgerechnet zog das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf Jahressicht um 22 Prozent auf rund 212 Millionen Dollar an. Bei den Zahlen handelt es sich um Pro-forma-Werte, die Rancher bereits ab November 2020 berücksichtigen. Tatsächlich kam das Unternehmen aber erst einen Monat später zu Suse.
Die operative Gewinnmarge lag im vergangenen Jahr mit 37 Prozent - ebenso wie der Umsatz - über dem Zielwert des Konzerns. Im neuen Geschäftsjahr strebt Suse, dessen Akronym im Namen für Software- und Systementwicklung steht, bei der Marge einen Prozentwert im mittleren Dreißigerbereich an./tav/jcf/jha/
Quelle: dpa-AFX