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ROUNDUP: Softwareanbieter Suse bekommt Flaute zu spüren - Aktie rauscht ab

ROUNDUP: Softwareanbieter Suse bekommt Flaute zu spüren - Aktie rauscht ab
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22.09.2022 ‧ dpa-Afx

LUXEMBURG/NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Linux-Softwareanbieter Suse bekommt zunehmend die Zurückhaltung von Kunden zu spüren. Diese entschieden sich langsamer für neue Verträge und zudem verzögerten sich einige Projekte, hieß es am Donnerstag vom Unternehmen mit operativem Hauptsitz in Nürnberg. Die Firma geht nach einer schwachen Entwicklung im dritten Geschäftsquartal nun auch im Gesamtjahr von weniger Verträgen aus. Das ließ die in den vergangenen Monaten schon gebeutelte Aktie erneut in die Tiefe stürzen.

Das im SDax notierte Papier rutschte am Vormittag um 31 Prozent ab auf 12,60 Euro. Dabei markierte es auch ein Rekordtief. Zu Beginn des Jahres hatte die Aktie noch ihr Rekordhoch bei 43,60 Euro erreicht. Suse ist seit Mai 2021 an der Börse notiert und bringt es aktuell auf einen Börsenwert von noch rund 2,1 Milliarden Euro.

Die Resultate seien schwach ausgefallen, sowohl was die Auftragslage angehe als auch das operative Ergebnis, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Mohammed Moawalla. Vor allem die Emerging-Sparte mit neueren Softwaretechnologien für die Cloud sorgten ihm zufolge für Enttäuschung. Die Umsätze seien zwar besser gewesen als gedacht - doch die Schwäche beim Auftragswert werde sich in den kommenden Perioden auch im Umsatz niederschlagen. Ähnlich sah es Varun Rajwanshi von JPMorgan: Am Markt dürften die Erwartungen an die Geschäfte des kommenden Jahres nun sinken.

Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage belaste insbesondere das Geschäft mit aufstrebenden Softwareprodukten, hieß es vom Unternehmen. Hier hatte sich Suse bei neueren Technologien eigentlich ein starkes Wachstum ausgerechnet. Im angestammten Kerngeschäft vor allem mit Linux-Betriebssystemen sei der Effekt nicht ganz so ausgeprägt, weil dort ein kleinerer Anteil aus Neugeschäft bestehe. "Wir arbeiten daran, die Herausforderungen für unser Geschäft anzugehen", sagte Konzernchefin Melissa Di Donato. Das Unternehmen habe einen robusten Plan entwickelt, um das Geschäft der zugekauften Firma Rancher zu entwickeln, die sich vor allem mit Angeboten rund um die in Cloudanwendungen genutzte Kubernetes-Technologie beschäftigt.

Bereinigt um Währungseffekte geht Di Donato im Gesamtjahr (Ende Oktober) nur noch von einem währungsbereinigten Plus des jährlichen Vertragswerts bei Kernprodukten von um die 10 Prozent aus. Vorher wurde ein Anstieg im mittleren Zehnerprozentbereich angepeilt. In der Sparte mit aufstrebenden Softwareprodukten rechnet das Management noch mit einem Plus von um die 20 Prozent statt wie vorher 50 Prozent. Den Ausblick für Umsatz und operative Marge bestätigte Suse dagegen, auch die mittelfristigen Aussichten sollen weiter Bestand haben.

Im dritten Geschäftsquartal (Ende Juli) ging der gesamte Vertragswert für die kommenden zwölf Monate um 4 Prozent zurück, wozu auch der starke Dollar beitrug. Um Wechselkurse bereinigt sank das Vertragsvolumen um ein Prozent. Die Höhe der Verträge beschreibt, mit wie viel Geschäft in den kommenden zwölf Monaten zu rechnen ist.

Der um Sonderposten bereinigte Umsatz wuchs derweil im Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 171,2 Millionen US-Dollar. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie bereinigt um Sonderposten verdiente Suse 65,1 Millionen Dollar und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich konnte die Firma den Nettoverlust auf 12,9 Millionen Dollar reduzieren nach 30,3 Millionen vor einem Jahr.

Suse macht sein Geschäft vor allem mit angepassten Versionen des Open-Source-Betriebssystems Linux in Firmen und Rechenzentren. Das Unternehmen verdient unter anderem über den Support der Anwendungen. Die neuere, sogenannte Emerging-Sparte beschäftigen sich vor allem mit Technologien rund um Cloudanwendungen, dazu hatte Suse die Firma Rancher übernommen./men/ngu/nas

Quelle: dpa-AFX

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