DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software AG
Am Aktienmarkt kamen die Aussagen gut an - auch weil die Zahlen insbesondere im vierten Quartal etwas besser ausfielen als erwartet. Die zuletzt stark unter Druck stehende Aktie legte in einem schwächeren Marktumfeld am Vormittag zeitweise sieben Prozent zu, bevor sie wieder einen Teil der Gewinne abgab. Mit einem Plus von über fünf Prozent lag sie allerdings immer noch an der Spitze der wenigen MDax-Gewinner
Mit den Ergebnissen habe das Unternehmen die Erwartungen übertroffen, notierte etwa Analyst Knut Woller von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. "Die Profitabilität hat positiv überrascht". Auch seien die Zielvorgaben des Software-Entwicklers für das laufende Jahr besser als die Konsensschätzungen. Auch Warburg-Analyst Andreas Wolf bezeichnete die Profitabilität im Schlussquartal als stark.
Die Cloud-basierten Produkte trieben die Umstellung auf Abo-Verträge voran, was die Qualität der Umsätze verbessere, berichtete Konzernchef Brahmawar in einer Analystenkonferenz. Das Wachstum im wichtigen Digitalgeschäft mit Software zur Integration von IT-Systemen habe sich in den letzten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum schwächeren dritten Quartal wieder erheblich beschleunigt. So hätten die im Vorquartal verschobenen Geschäftsabschlüsse nun realisiert werden können, so der Manager.
Den Schwung habe die Software AG in das neue Jahr mitgenommen. Das Unternehmen geht für 2022 auch insgesamt von einem beschleunigten Wachstum aus. Der Produktumsatz wird währungsbereinigt um sieben bis elf Prozent höher prognostiziert im Vergleich zu einem Anstieg von drei Prozent 2021. Dabei geht die Software AG von weiter steigenden Auftragseingängen ihrer Digitalsparte von 15 bis 25 Prozent aus. Das Datenbankgeschäft soll sich nach einem deutlich Rückgang im vergangenen Jahr wieder erholen, die Bookings sollen sich in der Spanne von stabil bis fünf Prozent Plus entwickeln.
Die bereinigte operative Marge (Ebita) soll sich im Konzern auf 20 bis 22 Prozent verbessern. Im Vorjahr war sie auf 19,6 Prozent zurückgegangen, was jedoch besser war als vom Unternehmen zuletzt in Aussicht gestellt. Die Mittelfristziele für 2023, die unter anderem einen Anstieg des Konzernumsatzes inklusive Service-Dienstleistungen auf eine Milliarde Euro vorsehen, bestätigte das Unternehmen. Im vergangenen Jahr kam die Software AG hier auf knapp 834 Millionen Euro.
Im Schlussquartal gingen Umsatz, Ergebnis und operative Marge nochmals zurück. Das Neugeschäft der Datenbank-Sparte sank dabei um fast 40 Prozent, der Produktumsatz war mit 22 Prozent ebenfalls stark rückläufig. Dagegen konnte das Digitalgeschäft bei den Bookings um 19 Prozent und beim Produktumsatz um sechs Prozent zulegen. Unter dem Strich blieb für die Software AG ein Gewinn von 34,8 Millionen Euro hängen, 30 Prozent weniger als im Vorjahr./nas/zb/eas
Quelle: dpa-AFX