NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Solartechnikkonzern SMA Solar
Die Kursverluste hielten sich aber in Grenzen, die Aktien von SMA Solar verloren am Nachmittag fast 1 Prozent auf 61,95 Euro. Ein Händler führte die Kursschwäche auf die Prognose für den operativen Gewinn (Ebitda) für das laufende Jahr zurück: Diese reicht von 75 bis 95 Millionen Euro, die Markterwartung liege mit 90 Millionen Euro eher am oberen Rand der Spanne. Beim Umsatz peilt der Hersteller von Wechselrichtern eine Spanne zwischen 1,075 bis 1,175 Milliarden Euro an. Das Analysehaus Jefferies nennt den Ausblick "konservativ" und spricht von einer "Enttäuschung".
Im abgelaufenen Jahr hat der Solarkonzern auf Basis vorläufiger Zahlen wie geplant trotz Corona-Pandemie mit rund 1,03 Milliarden Euro beim Umsatz die runde Marke geknackt. Vor einem Jahr lagen die Erlöse noch bei rund 915 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) lag 2020 ebenfalls im Rahmen der Erwartungen mit 72 Millionen Euro. Damit haben die Nordhessen den operativen Gewinn innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.
Das Nettoergebnis schaffte es der Konzern nach einem Verlust von rund 9 Millionen 2019 nun wieder in die Gewinnzone. Das Ergebnis stieg unter dem Strich auch dank steuerlicher Vorteile auf 28 Millionen Euro. Der Auftragsbestand lag Ende des Jahres 12 Prozent über dem Vorjahr.
Trotz der Corona-Pandemie habe das Unternehmen die Produktion aufrecht erhalten können und Umsatz und Gewinn steigern können, sagte Finanz-Chef Ulrich Hadding am Freitag beim Kapitalmarkttag vor Analysten. "Wir haben den Markt im Jahr 2020 übertroffen", so Hadding und das gleiche gelte auch für 2021.
Besonders gut lief es für SMA Solar beim Geschäft mit Solarkraftwerken. Die Erlöse konnten hier um fast ein Viertel zulegen. Das Geschäft für Privathaushalte wuchs ebenfalls, wenn auch deutlich langsamer. Am meisten bekam die Corona-Krise das Business-Segment zu spüren. Hier stagnierten die Umsätze nahezu. In dieser Sparte liegt der Fokus auf mittelgroßen Photovoltaikanlagen für Gewerbebetriebe. Aufgrund der Pandemie wurde hier weniger investiert, sagte Hadding.
Auf die nächsten Jahre blickt der Konzern ebenfalls positiv. Das liege daran, dass die Zahl der Photovoltaik-Installationen bis 2023 nach Expertenmeinungen um 9 Prozent jährlich wachsen werde, so der Finanz-Chef. Dabei stehe vor allem China im Fokus. Unter den europäischen Ländern haben demnach Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Spanien Potenzial. Den vollständigen Konzernabschluss für 2020 will SMA am 25. März veröffentlichen./knd/nas/he
Quelle: dpa-AFX