MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens
Die Corona-Pandemie beeinträchtigte im dritten Geschäftsquartal die Auftragslage, das Neugeschäft ging in den drei Monaten per Ende Juni um 7 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro zurück. Dabei sanken die Aufträge in allen Bereichen mit Ausnahme des Zuggeschäfts. Der Umsatz nahm um 5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro ab. Das bereinigte operative Ergebnis der Industriegeschäfte (Ebita) stieg hingegen um 8 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Einsparungen wirkten dabei positiv. Dazu kam ein höherer Ergebnisbeitrag aus der Digitalisierungssparte, die von einem starken Softwaregeschäft sowie einem positiven Bewertungseffekt von Bentley Systems profitierte. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.
Unter dem Strich verzeichnete Siemens hingegen einen herben Gewinneinbruch, ausgelöst insbesondere durch die vor der Abspaltung stehende Siemens Energy. Dazu kam eine höhere Steuerquote. Netto verdiente Siemens nur noch 539 Millionen, nach rund 1 Milliarde Euro im Vorjahresquartal. Kosten für die Ausgliederung belasteten dabei ebenso wie Abschreibungen in diesem Zusammenhang. Dazu kamen hohe Verluste des Windanlagenbauers Siemens Gamesa. Die von Siemens gehaltene Mehrheitsbeteiligung wird in dem neuen Energiekonzern aufgehen. An den Abspaltungs- und Börsenplänen hält Siemens trotz der Corona-Pandemie fest. Ende September soll die Börsennotierung von Siemens Energy erfolgen.
Für 2020 erwartet Siemens weiter einen moderaten vergleichbaren Umsatzrückgang um bis zu 5 Prozent. Eine Ergebnisprognose gab der Konzern weiter nicht. Die Münchner gehen jedoch davon aus, dass die Corona-Pandemie auch das vierte Quartal stark beeinträchtigen wird./nas/men/jha/
Quelle: dpa-AFX