WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon
Experten hatten sich schon vor der Zahlenvorlage mit dem geltenden Ausblick unzufrieden gezeigt. Anfang dieser Woche hatte Analyst Lars Vom-Cleff von der Deutschen Bank geschrieben, die Umstrukturierung des Konzerns dürfte allmählich Früchte tragen. Die 2023er-Prognose des Unternehmens für das operative Ergebnis (Ebitda) hielt er für konservativ, auch der angepeilte Umsatz lediglich auf stabilem Niveau verlange nach Erklärungen.
Beim Umsatz rechnet das Management 2023 erneut mit einer Höhe von ungefähr 1,14 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll zwischen 160 und 180 Millionen Euro liegen.
Im ersten Quartal konnte SGL Carbon in drei von vier Geschäftsbereichen seine Umsätze steigern. Nicht gut lief es zu Beginn des Jahres im Geschäft mit Carbonfasern. Der Rückgang beruhe auf dem planmäßigen Auslaufen des Liefervertrags für das Elektroauto BMW i3 Mitte letzten Jahres, hieß es von Konzernseite. Frei gewordene Kapazitäten hatte der Konzern seit dem zweiten Halbjahr 2022 mit Aufträgen aus der Windindustrie kompensiert. Dort stocke der Bau derzeit wegen geringer Baugenehmigungen und hoher Herstellungskosten.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Prozent auf knapp 284 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich auch dank besserer Auslastung um 9 Prozent auf rund 40 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb mit 15,3 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. SGL Carbon führte das auf positive Sondereffekte im Vorjahr zurück./knd/men/stk
Quelle: dpa-AFX