WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon
Die Erlöse sollen demnach im laufenden Jahr leicht auf 920 Millionen bis 970 Millionen Euro steigen. Das unter anderem um die Restrukturierungskosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) erwartet der Vorstand zwischen 100 und 120 Millionen Euro, nach 92,8 Millionen Euro im Jahr 2020. Am deutlichsten soll sich jedoch nach den Vorstellungen der Geschäftsführung der Konzern-Jahresfehlbetrag verbessern: Von einem dreistelligen Millionenverlust soll es auf eine Spanne von minus 20 Millionen Euro bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis nach oben gehen.
Die Aktien blieben dennoch im Tagesverlauf stark unter Druck und verloren zuletzt rund 17,9 Prozent auf 5,47 Euro. Damit waren die Titel deutliches Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax. Laut Hans-Joachim Heimbürger vom Analysehaus Kepler Cheuvreux entspreche der Ausblick in etwa den Erwartungen. Er beließ die Papiere dennoch auf "Reduce" und gab ein unverändertes Kursziel von 4 Euro aus.
Wegen einer deutlich reduzierten Nachfrage in der Corona-Pandemie hatten die Erlöse im Jahr 2020 nach Angaben von Finanzvorstand Thomas Dippold um 15 Prozent auf 919,4 Millionen Euro nachgegeben. Der Verlust beim Ergebnis nach Steuern vergrößerte sich im Jahresvergleich von minus 90,0 Millionen auf minus 132,2 Millionen Euro. Grund dafür seien auch die Kosten für den Konzernumbau sowie Wertminderungen eines Geschäftsfeldes.
Um die Gewinneinbußen auszugleichen, will das Management unter anderem 500 Stellen abbauen. Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres hatte das Wiesbadener Unternehmen noch 4837 Mitarbeiter. Zudem soll es nach dem im vergangenen Herbst beschlossenen Plan umfangreiche Einsparungen bei den Sachkosten geben. Mit dem gesamten Sparprogramm werden Ergebnisverbesserungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr bis zum Jahr 2023 angepeilt. Für die Umsetzung der Einsparmaßnahmen werden insgesamt Kosten in Höhe von etwa 40 Millionen Euro erwartet.
Über die Hälfte der Kosten für den Umbau sind den Angaben zufolge bereits im Jahr 2020 vor allem für Personalmaßnahmen angefallen. Im Gegenzug seien auch bereits 40 Millionen Euro an Kosten im vergangenen Jahr eingespart worden.
An SGL Carbon sind die Autobauer BMW
Quelle: dpa-AFX