ESSEN (dpa-AFX) - Eine wachsende Belegschaft, Abschreibungen und höhere Kosten haben beim IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks
Mit einem Preis von 213,00 Euro je Aktie setzt sich das Kursbild der vergangenen Wochen damit fort. Seit einem Zwischenhoch von 240 Euro Anfang Dezember bewegt sich das Papier weitgehend in einem Band zwischen etwa 190 und 216 Euro auf und ab. Vom Rekordhoch bei 608 Euro zwei Jahre zuvor ist die Aktie jedoch weit entfernt. Der große Bedarf an sicheren mobilen Arbeitsplätzen im Zuge der Corona-Pandemie und beispielsweise Software-Updates bei Arztpraxen und Krankenhäusern hatten die Erlöse und auch die Hoffnung bei den Anlegern damals in die Höhe getrieben.
Die Margen seien enttäuschend, hieß es am Markt mit Blick auf die aktuellen Geschäftszahlen. Außerdem gebe es bislang keine Informationen zum neuen Jahr. Alsterresearch-Analyst Alexander Zienkowicz erwartet allerdings, dass Secunet 2023 weniger von Lieferengpässen betroffen ist. Die verbesserte Beschaffungssituation sollte so den Weg für ein beschleunigtes Wachstum ebnen, schrieb er in einer Studie und empfiehlt die Aktie nun zu kaufen, statt nur zu halten.
Secunet liefert unter anderem IT-Produkte für öffentliche Stellen und internationale Organisationen, die in den Hochphasen der Pandemie für eine hohe Nachfrage gesorgt hatten. Auch die Bundeswehr gehört zu den Kunden. Im deutlich kleineren Segment Business Sector finden sich zudem Kunden aus der Privatwirtschaft und dem Gesundheitswesen.
2022 stiegen Secunets Erlöse auf Basis vorläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf rund 345 Millionen Euro, während das Management von einem Umsatzrückgang auf 320 Millionen Euro ausgegangen war. Vornehmlich das vierte Quartal sorgte dabei nochmals für Rückenwind. Hier stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um die Hälfte. Analyst Zienkowicz zufolge hatten sich die Kunden unterjährig wegen Budgetunsicherheiten zurückgehalten, die sich dann zum Jahresende aufgelöst haben. Er erwartet, dass die Talsohle nun durchschritten ist.
Als operatives Ergebnis blieben im Gesamtjahr 47 Millionen Euro und damit nicht nur weniger als die vom Management avisierten 50 Millionen Euro, sondern auch über ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor übrig. Die endgültigen Zahlen will Secunet am 24. März veröffentlichen./lew/stw/mis
Quelle: dpa-AFX