MENLO PARK (dpa-AFX) - Das Geschäft von Facebook
Einen großen Teil der Facebook-Werbekunden machen kleine und mittlere Unternehmen aus. Viele von ihnen - wie etwa Cafés oder Restaurants - wurden hart von der Pandemie getroffen. Deswegen war befürchtet worden, dass sie ihre Ausgaben für Anzeigen zurückfahren. Zugleich gab es im Juli einen Werbeboykott großer Kunden aus Protest gegen Hassreden auf der Plattform.
Dass Facebook dennoch solides Wachstum verzeichnet, liegt auch daran, dass kleine und mittlere Unternehmen in der Krise auf der Suche nach neuen Geschäftsmöglichkeiten verstärkt ins Internet gehen. Facebooks Werbegeschäft sei von diesem beschleunigten Wandel vom traditionellen zum Online-Handel angetrieben worden, betonte Finanzchef Dave Wehner.
Facebook hatte schnell eine Handels-Plattform entwickelt. Die für das operative Geschäft zuständige Top-Managerin Sheryl Sandberg nannte als Beispiel eine Familienfirma, die Seifen aus eigener Herstellung sonst auf Wochenmärkten verkaufte. In der Pandemie nutze sie nun Facebook als Plattform und habe ihr Geschäft ausgebaut.
Facebook baut darauf das Argument auf, dass das Online-Netzwerk in der Krise eine schützenswerte Rolle für die Wirtschaft spiele. Vor diesem Hintergrund kritisiert Facebook unter anderem die Pläne von Apple
Das könnte Facebook daran hindern, Daten zu einem Nutzer quer über verschiedene Apps zu sammeln und damit die Werbung präziser zu personalisieren. Er sei besorgt, dass solche Einschränkungen oder EU-Datenschutzpläne "einen bedeutenden negativen Effekt für kleine Unternehmen und die wirtschaftliche Erholung im Jahr 2021 oder darüber hinaus haben könnten", sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg.
Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer stieg binnen drei Monaten um 30 Millionen auf rund 1,82 Milliarden, wie das Online-Netzwerk nach US-Börsenschluss am Donnerstag weiter mitteilte. Auf mindestens eine App aus dem Konzern - wie Instagram und WhatsApp - greifen täglich 2,54 Milliarden Nutzer zurück./so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX