HAMBURG (dpa-AFX) - Der Betreiber von Solarparks und Windkraftanlagen Encavis
Im dritten Quartal stand wegen der ungünstigeren Witterung ein um fast 10 Prozent niedrigeres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 61,8 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit 79,5 Millionen Euro im Quartal nahezu unverändert im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Der Gewinn lag unter dem Strich bei 5,7 Millionen Euro nach einem Verlust von 7,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damals hatte ein Zehnjahresvertrag zur Stromlieferung an Amazon das Nettoergebnis aufgrund bilanztechnischer Regelungen mit einem hohen Millionenbetrag belastet.
Analysten hatten im Schnitt mit einem höheren operativen Ergebnis im dritten Quartal gerechnet. Experten des Analysehauses Jefferies merkten zudem in einer ersten Einschätzung an, dass der operative Barmittelzufluss zum ersten Mal in diesem Jahr zum Vorjahresquartal zurückgegangen ist. Die Aktie büßte nach den jüngsten Gewinnen am Montag fast sechs Prozent ein. Mit einer Bewertung von 16,74 Euro lagen die Aktien zuletzt deutlich unter ihrem Anfang des Monats erreichten Hoch bei 18,92 Euro.
Laut der bestätigten Prognose soll der Umsatz 2020 auf Basis des bestehenden Portfolios sowie unter normalen Wetterbedingungen auf mehr als 280 Millionen Euro ansteigen. 2019 hatte das Unternehmen knapp 274 Millionen Euro umgesetzt, dabei aber auch zum Teil von sehr viel Sonne und Wind profitiert. Bereinigt um diesen Effekt hätte der Umsatz 263 Millionen betragen.
Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde weiter ein Wert von mehr als 220 Millionen Euro erwartet. Ein Jahr zuvor hatte der um Wettereffekte bereinigte operative Gewinn knapp 211 Millionen Euro betragen.
Für 2021 rechnet Finanzchef Christoph Husmann jedoch bereits mit zusätzlichen Einnahmen aus zwei spanischen Solar-Großkraftwerken, von denen bisher erst eines fertiggestellt ist. So sollen 2021 hiermit mehr als 36 Millionen Euro an subventionsfreien Umsätzen und ein Ebitda von mehr als 27 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Der bereits betriebsfertige Solarpark "La Cabrera" mit einer Kapazität von rund 200 Megawatt (MWp) soll den Angaben zufolge in diesem Jahr ans Netz gehen. Daneben ist Encavis zuversichtlich, dass auch das Projekt "Talayuela" mit 300 MWp termingerecht fertiggestellt werden kann. Spanien übernehme damit die Position des Spitzenreiters innerhalb des Solarportfolios des Unternehmens./ssc/ngu/jha/
Quelle: dpa-AFX