SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlhersteller Salzgitter
Die Aktie konnte anfängliche Kursgewinne am Morgen nicht halten und rutschte im Verlauf mit fast vier Prozent ins Minus. Gegen Mittag verlor das im Kleinwertesegment SDax
Im vergangene Geschäftsjahr litt Salzgitter unter einer sich abkühlenden Konjunktur, einer hohen Inflation sowie deutlich niedrigeren Stahlpreisen. Bei den Preisen sieht Salzgitter eigenen Aussagen zufolge immerhin die Talsohle im Schlussquartal durchschritten. Zudem lasteten Investitionen in die Dekarbonisierung auf den Ergebnissen.
Mittlerweile sieht Konzernchef Groebler "weltweit" Erholungstendezen - mit Ausnahme von Deutschland, wie er auf der Bilanzpressekonferenz betonte. Deutschland habe "nicht nur ein Konjunktur-, sondern auch ein Wachstumsproblem". Energiekosten, Fachkräftemangel, ein maues Investitionsverhalten sowie eine überbordende Bürokratie bremsten das Wachstum aus.
Der Stahlmarkt weltweit sei zudem durch Überkapazitäten gekennzeichnet. Auf europäischer Ebene rechnet der Manager zwar im laufenden Jahr mit einem Zuwachs, jedoch ausgehend von einem niedrigen Niveau. Für die wichtigsten Stahlabnehmerbranchen prognostiziert er für die Region eine sehr schwache Entwicklung für 2024.
Dass Fusionen - insbesondere in Deutschland - die Probleme lösen könnten, glaubt Groebler dabei nicht. So habe er noch kein Konzept gesehen, dass das Thema der Überkapazitäten löse. Für Salzgitter selbst sieht Groebler keine Vorteile aus einem Zusammenschluss jedweder Art. Seit Jahren wird regelmäßig die Idee einer Fusion zwischen Salzgitter und dem Stahlgeschäft von Thyssenkrupp
Für 2024 hat sich Salzgitter einen Umsatz von 10,5 Milliarden bis 11 Milliarden Euro vorgenommen, was bestenfalls einem kleinen Wachstum gleichkäme. Das operative Ergebnis Ebitda sieht das Management zwischen 700 und 750 Millionen Euro. Vor Steuern sollen davon 250 bis 300 Millionen Euro als Gewinn hängenbleiben. Das erste Quartal dürfte dabei noch von dem schwächeren Umfeld des zweiten Halbjahres 2023 geprägt sein, so Salzgitter.
Im vergangenen Jahr war der Außenumsatz um 14 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro gesunken. Der operative Gewinn ging von 1,6 Milliarden auf 677 Millionen Euro zurück. Nach Steuern erzielte Salzgitter mit rund 204 Millionen Euro ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr, als knapp 1,1 Milliarden Euro verbucht worden waren. Allerdings hatte das Unternehmen ein Jahr zuvor ein Rekordergebnis erzielt, nachdem etwa der Krieg in der Ukraine die Stahlpreise in die Höhe getrieben hatte.
Auch die Beteiligung an dem Kupferhersteller Aurubis
Die Zahlen fielen im Rahmen der von Salzgitter im Jahresverlauf gesenkten Prognose aus. Der Umsatz lag ein wenig unter den Erwartungen. Bei der Dividende hatte Baader-Analyst Obst sich jedoch deutlich mehr erhofft./nas/mne/mis
Quelle: dpa-AFX