ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE
RWE habe einmal mehr sehr starke Zahlen vorgelegt, kommentierte Peter Crampton, Analyst bei der britischen Investmentbank Barclays. Die Jahresziele bewertete er als "sehr konservativ". Auch sein Kollege Vincent Ayral von der US-Bank JPMorgan sieht mittlerweile gute Chancen für RWE, die Prognose im Gesamtjahr zu übertreffen.
Schon vor der Zahlenvorlage hatten sich die durchschnittlichen Schätzungen der Branchenexperten für das Gesamtjahr am oberen Ende der vom RWE-Management avisierten Spanne bewegt. Zumindest beim bereinigten Nettoergebnis hat der Dax-Konzern jetzt auch das untere Ende seiner eigenen Jahresziele erreicht: In den ersten neun Monaten verdiente der Konzern bereinigt um Sondereffekte 2,1 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie letztes Jahr.
Inklusive der Sondereffekte blieb unter dem Strich ähnlich viel, hier ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr aber ein Rückgang von rund einem Viertel. Es wirken sich die Bewertung von Absicherungsgeschäften gegen Preisrisiken und Vorräten aus, sowie Wertberichtigungen. RWE bereinigt seine wichtigsten Kennziffern um diese Sondereffekte, da sie in Teilen nur temporärer Natur sind.
Auch beim ebenfalls bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) ist RWE auf einem guten Weg zu den Jahreszielen. Es stieg bis Ende September um 70 Prozent auf gut 4,1 Milliarden Euro. Im sogenannten Kerngeschäft konnte es sogar verdoppelt werden. In dem Segment subsumiert RWE die Bereiche Windkraft an Land und auf See, Solar, Energiehandel sowie Wasser, Biomasse und Gas. Den Rest macht das Geschäft mit Kohle und Kernenergie aus. 2022 peilt RWE für den Gesamtkonzern einen Wert zwischen 5 und 5,5 Milliarden Euro an, wobei zwischen 4,3 und 4,8 Milliarden Euro aus dem Kerngeschäft kommen sollen.
In den ersten neun Monaten sorgten die hohen Energiepreise bei RWE für einen mehr als verdoppelten Außenumsatz, bei einer nahezu stabilen Stromerzeugung. Der Außenumsatz ist exklusive Erdgas- und Stromsteuer und belief sich per Ende September auf fast 27 Milliarden Euro./lew/nas/zb
Quelle: dpa-AFX