ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE
Der Konzern profitierte unter anderem von einer verbesserten Marge in der Stromerzeugung aus Kohle und Kernenergie. Dieses Segment zählt nicht zum Kerngeschäft von RWE und machte in den ersten neun Monaten rund 30 Prozent des operativen Ergebnisses aus. Positiver Treiber ist stattdessen der Energiehandel. Dieser gehört zum Kerngeschäft, zu dem der Konzern außerdem die Segmente Off- und Onshore von Wind und Solar, sowie Wasser, Biomasse, Gas zählt.
Während im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise weniger Strom benötigt wurde, stiegen nun die Erzeugungsmengen deutlich an. Zudem konnten auch höhere Preise realisiert werden. Entsprechend deutlich stieg der Umsatz im Energiehandel. Operativ ging das Ergebnis im gesamten Kerngeschäft aber etwas zurück. Laut RWE ist hier vor allem das Extremwetter in Texas zu Jahresanfang verantwortlich. Dies führte zu hohen Einmalbelastungen im ersten Quartal.
Unter dem Strich blieb per Ende September mit einer Milliarden Euro fast 30 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr. Händler nannten die vorgelegten Zahlen "solide". Nun stünde der Kapitalmarkt-Tag an diesem Montag im Blick. Jefferies-Analyst Ahmed Farman sieht die Erwartungen gar "durch die Bank übertroffen" und nimmt an, dass die Gewinnerwartungen des Marktes nun steigen dürften. Die Aktie legte zum Handelsstart bis zu knapp 2,9 Prozent zu. Das Niveau konnte die Aktie aber nicht lange halten. Zuletzt gab der Kurs 0,8 Prozent auf 32,34 Euro nach.
Das RWE-Papier bewegt sich seit einiger Zeit in einer Spanne zwischen 30 und 35 Euro, nachdem sie im Januar noch auf das Mehrjahreshoch von 38,65 Euro geklettert war. Mit einem Verlust von rund sechs Prozent seit Ende 2020 zählt die Aktie im bisherigen Jahresverlauf zu den größten Verlierern im Dax, der seitdem rund 17 Prozent zulegen konnte. 2020 hatte das Papier mit einem Plus von 26 Prozent den Leitindex und die meisten anderen Standardwerte übertroffen./lew/ngu/zb/jha/
Quelle: dpa-AFX