DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall
Für die durch die Corona-Krise arg gebeutelte Automotive-Sparte sei eine verlässliche Prognose wegen der anhaltenden Unsicherheiten dagegen weiter nicht möglich, hieß es. Allerdings peilt Rheinmetall für die Sparte ein operatives Jahresergebnis zwischen minus 30 Millionen Euro und dem Erreichen der Gewinnschwelle an, sofern ein weiterer Lockdown ausbleibt. Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten zum Handelsstart zu einem Plus von knapp einem Prozent. Im laufenden Jahr haben die Papiere allerdings im Zuge der Corona-Krise und Marktturbulenzen rund ein Fünftel an Wert und damit deutlich mehr als der Gesamtmarkt eingebüßt.
Im zweiten Quartal bekam Rheinmetall die Folgen der Pandemie wie erwartet auch beim Konzernergebnis deutlich zu spüren. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Verlust von 248 Millionen Euro, nachdem der Konzern im Vorjahr noch einen Gewinn von 73 Millionen Euro erwirtschaftet hatte. Rheinmetall hatte bereits Ende Juli von einem coronabedingten Einbruch, hohen Wertminderungen und einem operativen Quartalsverlust in der Automotive-Sparte berichtet, während die Rüstungssparte deutlich zulegen konnte.
Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal um rund 16 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis brach sogar um rund zwei Drittel auf 36 Millionen Euro ein. Die vorläufigen Zahlen bestätigten die Düsseldorfer nun. Sie verwiesen darauf, dass die Autozulieferer-Sparte "erheblich" vom krisenbedingten Produktionsrückgang betroffen gewesen sei. Abschreibungen in Höhe von 300 Millionen Euro wegen der geringeren Wachstumserwartungen in der Autoindustrie belasteten stark. Die Rüstungssparte brummt dagegen weiter, konnte die rückläufige Entwicklung in der Autozulieferer-Sparte aber nur teilweise auffangen.
Rheinmetall prüft derzeit wegen der auch perspektivisch schwierigen Lage in der Autoindustrie strategische Optionen für seine Autozulieferer-Sparte. Im laufenden dritten Quartal werden in diesem Zusammenhang Rückstellungen für die Restrukturierung in Höhe von 40 Millionen Euro erwartet, die von 2020 bis 2022 zahlungswirksam werden./eas/men/zb
Quelle: dpa-AFX