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10.11.2022 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Rheinmetall bestätigt Gewinnziel - Unsicherheit bei Rüstungsaufträgen

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Rheinmetall

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Wegen Verzögerungen bei Auftragsvergaben und den politischen Diskussionen über die Höhe von Wehretats traut sich Rheinmetall keine Jahresprognose für den Rüstungsauftragseingang mehr zu. Allerdings rechnet der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger vor allem in der Rüstungssparte mit einem - wie saisonal üblich - besonders starken Schlussquartal. Und auch darüber hinaus soll es gut laufen, da viele Länder infolge des Ukraine-Krieges ihre Verteidigungsbudgets deutlich aufgestockt haben. Umsatz- und Gewinnziel für 2022 sind zudem unverändert.

Die Papiere fielen zunächst deutlich, berappelten sich dann aber und stiegen am Vormittag um zweieinhalb Prozent auf 163,95 Euro. Ohnehin schwankt der Kurs seit August zwischen rund 140 und 170 Euro. Das Rekordhoch von knapp 228 Euro aus dem Juni liegt damit in weiter Ferne, gleichwohl notieren die Papiere immer noch deutlich über dem Niveau, das sie vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hatten.

Erst im Sommer hatte Papperger wegen einer Verschiebung von Rüstungsaufträgen den Jahresausblick für den Ordereingang auf 10 bis 12 Milliarden Euro gesenkt. Bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal am Donnerstag verwies das Unternehmen nun auf langsamere Verwaltungsprozesse in Deutschland als gedacht.

So sank etwa der Auftragsbestand der Sparte Vehicle Systems rund um militärische Fahrzeuge in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich. Das lag Rheinmetall zufolge unter anderem daran, dass "wesentliche Aufträge insbesondere aus Deutschland noch nicht im drittel Quartal 2022 gebucht werden" konnten. Rheinmetall hofft auf einen Löwenanteil des rund 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögens, das der Bund als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine bereitstellen und so Defizite in der Bundeswehr ausgleichen will. Zudem hat Australien noch immer nicht über die Vergabe eines wichtigen Auftrages für mehrere hundert Schützenpanzer unter dem Projektnamen Land 400 Phase 3 entschieden.

Für Analysten kommt der Wegfall des Auftragszieles nicht überraschend. Einige Investoren könnte das zwar ein wenig enttäuschen, doch mache der Schritt Sinn, da das Timing von Rüstungsaufträgen schwer einzuschätzen sei, erklärte Experte Sven Weier von der Schweizer Bank UBS. Der Analyst verweist zudem auf die Projekt-Pipeline von Rheinmetall. So rechnet der Konzern noch 2022 oder dann früh im Jahr 2023 mit einer Entscheidung Australiens zum Schützenpanzerprojekt.

Die Resultate des MDax-Konzerns zum abgelaufenen dritten Quartal bezeichnet Weier als unspektakulär. So stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro. Für Januar bis Ende September ergibt sich damit ein Plus von 6,5 Prozent auf etwas mehr als vier Milliarden Euro, ohne die positiven Umrechnungseffekte infolge des schwachen Euro wäre es ein Plus von 4,5 Prozent gewesen. Neben dem Wachstum der Rüstungssegmente legte auch das Geschäft mit der Automobilindustrie zu.

Das operative Ergebnis legte im dritten Quartal um 10,4 Prozent auf 117 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieben 86 Millionen Euro hängen, nach 77 Millionen vor einem Jahr. Damit traf das Unternehmen die durchschnittlichen Analystenschätzungen ziemlich genau.

Für 2022 rechnet Papperger weiterhin mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft um rund 15 Prozent im Vergleich zu den im vergangenen Jahr erzielten 5,66 Milliarden Euro. Davon sollen über 11 Prozent als operatives Ergebnis hängen bleiben./mis/ngu/stk

Quelle: dpa-AFX

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