BOULOGNE-BILLANCOURT/MOSKAU (dpa-AFX) - Der französische Autobauer Renault
"Heute haben wir eine schwierige, aber notwendige Entscheidung getroffen", sagte Renault-Generaldirektor Luca de Meo. Renault behalte sich die Möglichkeit offen, in einem anderen Kontext nach Russland zurückzukehren. Der Wert der Beteiligungen in Russland von rund 2,2 Milliarden Euro werde zum ersten Halbjahr 2022 ausgebucht. "Ich habe Vertrauen in die Fähigkeit der Renault Group, ihre Transformation weiter zu beschleunigen und ihre mittelfristigen Ziele zu übertreffen", sagte de Meo.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte an, dass das sowjetische Kultauto Moskwitsch in der Fabrik künftig wieder produziert werden solle. Zur Entscheidung von Renault sagte er: "Das ist ihr Recht, aber wir können nicht zulassen, dass ein Kollektiv mit vielen Tausend Arbeitern ohne Beschäftigung bleibt." Deshalb sei beschlossen worden, das Werk zu übernehmen und die Produktion von Pkw neu zu starten unter der "historischen Marke Moskwitsch". Es werde versucht, den Großteil der Arbeitnehmerschaft zu erhalten.
Technologie-Partner für die Wiedergeburt des Moskauer Automobilwerks Moskwitsch werde der russische Autoriese Kamaz. In einer ersten Etappe sollten Verbrenner produziert werden. Später sollten auch Elektroautos hinzukommen. Kamaz und das Ministerium für Industrie und Handel seien auch dabei, in Russland die Produktion einer maximalen Anzahl an Zulieferern anzusiedeln, sagte Sobjanin.
Das Werk in Moskau habe eine lange und ruhmreiche Geschichte. Vor fast 100 Jahren habe dort schon Ford
Quelle: dpa-AFX