HANNOVER (dpa-AFX) - Der in der Pandemie staatlich gestützte Reisekonzern Tui
"Mit der Kapitalerhöhung kommen wir unserem Ziel, die staatlichen Kredite zügig zurückzuführen, einen großen Schritt näher", sagte Konzernchef Fritz Joussen. Mit dem Geld will Tui den von der staatlichen KfW-Bank gewährten Kredit von 375 Millionen Euro tilgen. Zudem sollen Bankschulden verringert werden.
Eine stille Einlage und Wandelanleihe des Bundes von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro sind von dem Schritt nicht betroffen. Zudem bleibt die von der KfW eingeräumte Kreditlinie über etwas mehr als drei Milliarden Euro bestehen, um flexibel auf die weitere Entwicklung der Pandemie reagieren zu können. Tui hatte das Kapital schon im Januar um 500 Millionen Euro erhöht.
Für diesen Sommer seien 5,2 Millionen Reisen gebucht worden, teilte das Unternehmen weiter mit. "Insbesondere in den letzten Wochen wurde ein starker Aufwärtstrend festgestellt." Die Nachfrage nach Zielen in Deutschland und den Niederlanden sei höher als im Sommer 2019 vor der Pandemie.
Für den kommenden Winter plant Tui nach eigenen Angaben 60 bis 80 Prozent des normalen Programms. Beliebte Winterreisezielen seien die Kanarischen Inseln, das spanische Festland, Ägypten und die Kapverden. Für Kurz- und Mittelstreckenziele im Winter seien die Reisebeschränkungen weitgehend aufgehoben. Die Impfquote in der EU und in Großbritannien sei hoch. "Daher ist in diesem Winter mit einem weiteren Anstieg der internationalen Reisen zu rechnen." Bei den Langstreckenzielen werde von einer langsameren Erholung ausgegangen.
"Sehr ermutigend" nannte Tui auch die Zahl von bislang 1,6 Millionen Buchungen für den Sommer 2022. "Die Nachfrage ist da. Wo immer staatliche Reisebeschränkungen aufgehoben sind, sehen wir sofort die schnelle Rückkehr des Geschäfts, Nachholeffekte und höhere Umsätze der Kunden für ihre Reisen."/fko/DP/nas
Quelle: dpa-AFX