HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Puma
Die negativen Effekte dürften sich auch auf das Ergebnis auswirken: So erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall einen deutlichen Rückgang bedeuten würde. Analysten haben hier mit 665,6 Millionen Euro gerechnet. Die Rohertragsmarge dürfte dabei von der ersten Jahreshälfte stärker unter Druck stehen. Der neue Puma-Chef Arne Freundt setzt auf die Märkte in China und den USA. Hier will der Nachfolger des zu Adidas gewechselten Björn Gulden Marktanteile gewinnen. Die Marktbedingungen des in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Geschäfts in China sollen sich dabei wieder normalisieren.
In einer ersten Reaktion nannte die Investmentbank RBC Capital den Umsatzausblick "konservativ" und die Ergebnisprognose "realistisch". Von der Margenperspektive werde 2023 ein Übergangsjahr, notierte Piral Dadhania. Puma priorisiere weiter Wachstum und Marktanteilsgewinne. Volker Bosse von der Baader Bank nannte die Zahlen für 2022 solide, der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie gab am Morgen nach Handelsstart nach, der Kurs fiel etwas unter die 60-Euro-Marke.
Im vergangenen Jahr steigerte Puma die Umsätze um knapp ein Viertel auf rund 8,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei knapp 19 Prozent. Wachstumstreiber war dabei die amerikanische Region, gefolgt von der europäischen (EMEA). Sinkende Umsätze verbuchte Puma in der Region Asien/Pazifik, was auf Corona-Restriktionen sowie geopolitischen Spannungen in China zurückzuführen war. Das Ebit nahm um 15 Prozent auf 641 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 354 Millionen, nach 310 Millionen Euro im Vorjahr.
Dabei verzeichnete Puma im Schlussquartal einen Ergebnisrückgang. Das Unternehmen begründete dies mit Rabatten aufgrund der hohen Vorratsbestände im Handel. Dazu kamen höhere Beschaffungspreise sowie steigende Kosten für die Logistik, wie Puma erläuterte. Das Ebit sank daher um mehr als ein Drittel auf 40,5 Millionen Euro. Netto verdiente Puma im Quartal 1,4 Millionen Euro und damit deutlich weniger als die knapp acht Millionen Euro im Vorjahr. Die Erlöse nahmen hingegen um rund ein Viertel auf 2,2 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt betrug das Plus rund 21 Prozent. Die Region Asien/Pazifik kam dabei auf ein leichtes Wachstum, wobei die Corona-Restriktionen in China weiter belasteten. Amerika und EMEA verzeichneten weiter zweistellige Wachstumsraten.
Aktionäre sollen für 2022 eine höhere Dividende von 0,82 Euro je Aktie erhalten, zehn Cents mehr als im Vorjahr./nas/knd/tih
Quelle: dpa-AFX