HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenbauer Nordex
Die Aktie reagierte positiv auf die Kapitalerhöhung und stieg im frühen Handel um mehr als zehn Prozent. Damit demonstriere Acciona das dringend benötigte Bekenntnis, sagte ein Händler. Der Schritt sei zwar erwartet worden, der Zeitpunkt komme aber überraschend, kommentierte Jefferies-Analyst Constantin Hesse. Derzeit sei der Barmittelbestand noch solide. Positiv überrascht ihn auch der Umfang
Für die nach dem Corona-Börsencrash 2020 zunächst stark gelaufenen Papiere geht es seit mehr als einem Jahr überwiegend abwärts. Seit ihrem im April 2021 erreichten Hoch seit Anfang 2016 haben sie gemessen am Schlusskurs vom Freitag 70 Prozent eingebüßt. Vom Ausbau der Erneuerbaren Energien im Zuge des Klimawandels profitierte der Kurs bislang nicht.
Mit dem frischen Geld will Nordex die Kasse und die Bilanz aufbessern und sich zudem gegen die kurzfristigen Risiken absichern, denen der Windkraftsektor aktuell ausgesetzt ist. Konzernchef José Luis Blanco nannte das stärkere Engagement des spanischen Ankeraktionärs einen "klaren Vertrauensbeweis" in das Unternehmen sowie in das Geschäft mit Windkraftanlagen an Land. "Dieser Schritt ist eine wichtige Säule unserer zukünftigen Geschäftsentwicklung." Accionas Anteil steigt durch die Kapitalerhöhung um rund sechs Prozentpunkte auf fast 40 Prozent.
Der Windanlagenbauer hatte im ersten Quartal hohe Verluste angehäuft. Als Gründe nannte das Unternehmen vor wenigen Tagen die Kosten für die Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten.
An seiner bereits Ende Mai gesenkte Prognose für 2022 hielt Nordex bei der Zahlenvorlage fest. Damit gesellten sich die Hamburger zu einer ganzen Reihe von Windanlagenbauern, die unter der Inflation leiden. In den vergangenen Wochen hatten Hersteller wie Vestas
Nordex zeigte sich jedoch mit Blick auf die Themen Energiewende und Energiesicherheit zuversichtlich, dass die Nachfrage in der Branche langfristig deutlich steigen wird. Das Unternehmen hatte die Vorlage seiner Ergebnisse für das erste Quartal wegen eines Cyber-Sicherheitsvorfalls auf Mitte Juni verschieben müssen. Da der Konzern damit gegen die Regeln der Deutschen Börse verstieß, wurde die Aktie aus dem SDax und dem TecDax genommen./nas/zb/stk
Quelle: dpa-AFX