ESPOO (dpa-AFX) - Der finnische Netzwerkausrüster Nokia
Lundmark hatte vergangenen März die Streichung von bis zu 10 000 Stellen in einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten angekündigt. Auch dadurch sollen die Kosten bis Ende 2023 um rund 600 Millionen Euro gedrückt werden, was auf der anderen Seite höhere Investitionen etwa in Forschung und Entwicklung ausgleichen soll.
Auch vor diesem Hintergrund peilt Nokia langfristig - also auf Sicht von drei bis fünf Jahren - nun eine bereinigte operative Marge von mindestens 14 Prozent an. Das alte Ziel eines vergleichbaren Betriebsgewinns in Höhe von bis zu 13 Prozent des Umsatzes hatte für 2023 gegolten. Das Umsatzwachstum soll weiterhin über dem des Marktes liegen. Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan lobte das neue Margenziel. Zudem sei hier durchaus Luft nach oben vorhanden, sollte die Restrukturierung der Finnen nach Plan verlaufen.
Im abgelaufenen Jahr erreichte Nokia auf vergleichbarer Basis bei einem Umsatzwachstum um 1,6 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro eine operative Marge von 12,5 Prozent. Allerdings profitierten sie dabei auch von Einmaleffekten ihrer Wagniskapital-Investments, ohne die die Marge bei rund 11 Prozent gelegen hätte. Der operative Gewinn stieg damit um rund ein Drittel auf 2,8 Milliarden Euro. Umsatz und operatives Ergebnis lagen auf den im Januar angekündigten Niveaus.
Unter dem Strich blieben auf vergleichbarer Basis knapp 2,1 Milliarden Euro hängen nach 1,4 Milliarden vor einem Jahr. Inklusive Sondereffekten war es 2021 ein Plus von 1,6 Milliarden Euro, nachdem 2020 wegen der Abschreibung steuerlicher Verlustvorträge in Milliardenhöhe noch ein Minus von 2,5 Milliarden Euro gestanden hatte.
Für 2022 kalkuliert Lundmark mit einem Umsatz von 22,6 bis 23,8 Milliarden Euro, was in der Mitte der Spanne über der durchschnittlichen Analystenschätzung liegt. Als bereinigter operativer Gewinn sollen davon 11 bis 13,5 Prozent hängen bleiben. Der Konzernchef verwies hier auf einen hohen Auftragsbestand, aber auch auf die weiterhin angespannte Lage mit Blick auf die weltweiten Lieferketten./mis/ngu/jha/
Quelle: dpa-AFX