ESPOO (dpa-AFX) - Der Telekomzulieferer Nokia
Nokia erklärte die Entwicklung mit gestiegenen Betriebskosten. Allerdings ist auch die Nachfrage nach 5G-Ausrüstung gesunken: Nokia sehe mittlerweile einige Anzeichen dafür, dass sich das wirtschaftliche Umfeld auf die Kunden auswirke, erklärte Unternehmenschef Pekka Lundmark. Die Schwäche aus dem letzten Jahresviertel des abgelaufenen Geschäftsjahres übe weiterhin Druck auf die Anbieter von 5G-Technik aus. Dazu machte Lundmark den Anlegern wenig Hoffnung, dass sich im zweiten Quartal besonders viel ändere.
Die Anleger reagierten auf die Zahlen enttäuscht: Die Aktie büßte am Vormittag mehr als sechs Prozent ein und baute damit die jüngste Verlustserie aus - sie ist so billig wie seit März 2022 nicht mehr. Zuletzt kostete das Papier mit 4,00 Euro rund 6,3 Prozent weniger als am Vortag. Bei knapp unter 4 Euro fiel die Aktie zuvor auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren.
Der Telekomzulieferer habe mit seinem Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres die Konsensprognose übertroffen, doch das operative Ergebnis sei deutlich schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan. Er bemängelte vor allem die schwache Marge im Bereich mit Mobilfunktechnik (Mobile Networks).
Der schwedische Konkurrent Ericsson
Allerdings hält Nokia-Konzernche Lundmark an seinen Jahreszielen fest. Er geht davon aus, dass sich die Margen in der zweiten Jahreshälfte wieder verbessern. Der Manager peilt weiterhin einen Umsatz zwischen 24,6 und 26,2 Milliarden Euro an. Die vergleichbare operative Marge soll 11,5 bis 14 Prozent erreichen, obwohl sie im ersten Quartal auf 8,2 Prozent gesunken ist. Im Gesamtjahr 2022 hatte Nokia eine Marge von 12,5 Prozent erzielt.
Auch unter dem Strich verdiente Nokia im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis weniger: Der Überschuss sank von 416 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 342 Millionen Euro. Diesen Rückgang begründete der Konzern neben den Belastungen im laufenden Geschäft auch mit höheren Steuern./knd/men/mis
Quelle: dpa-AFX