MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der auf die Baubranche spezialisierte Softwareanbieter Nemetschek
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 13,9 Prozent auf 169,3 Millionen Euro. Treiber waren die Cloud-Softwareabos zur Nutzung aus dem Netz, die um fast die Hälfte zulegten. Allerdings hatte das Unternehmen im zweiten Quartal noch eine Wachstumsrate von über einem Fünftel ausgewiesen.
Die Aktie büßte zuletzt rund sechs Prozent auf 94,80 Euro ein, zwischenzeitlich betrug das Minus aber auch gut 10 Prozent. Damit waren die Papiere abgeschlagenes Schlusslicht im MDax
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdiente Nemetschek 54,4 Millionen Euro, das waren 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 36 Prozent auf 34,2 Millionen Euro. Goldman-Sachs-Experte Mohammed Moawalla schrieb in einer Studie, die sogenannten "Buyside"-Analysten - also hauseigene Experten von Fondsgesellschaften und Vermögensverwaltern - dürften seiner Ansicht nach noch höhere Erwartungen gehegt haben, als die nun veröffentlichten Zahlen zeigten. Zudem habe der Anstieg des währungsbereinigten Umsatzes seine eigene Schätzung verfehlt, fügte Moawalla an.
Experte Knut Woller von der Baader Bank lobte indes das Zahlenwerk: "Es ist schwer, die starken Zahlen im dritten Quartal nicht zu mögen". Diese hätten die Konsensschätzungen erneut übertroffen. Stark habe das Unternehmen im Bausegment abgeschnitten. Geradezu großartig habe sich das Segment Media & Entertainment entwickelt. Dieses erzielte dem Unternehmen zufolge das stärkste Wachstum seiner Geschichte.
Der Softwarehersteller richtet sich mit seinen Produkten vor allem an Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen, hat aber auch Programme zur Gebäudeverwaltung und für Multimedia-Anwendungen im Angebot. An der Börse ist Nemetschek knapp elf Milliarden Euro wert und damit in etwa so viel wie zum Beispiel die Dax-Konzerne
Quelle: dpa-AFX