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13.08.2020 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: K+S rechnet wegen Restrukturierung mit weniger Gewinn - Umbau im Plan

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K+S

KASSEL (dpa-AFX) - Der Dünger- und Salzkonzern K+S wird wegen Kosten für den Konzernumbau etwas vorsichtiger für das laufende Jahr. Im Tagesgeschäft gab es hingegen zuletzt durchaus positive Signale und die Sonderkosten ausgeklammert steht die Jahresgewinnprognose. Zudem kommen die Hessen beim geplanten Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts und beim Sparprogramm voran. Die Schulden sollen daher weiterhin bis Ende 2021 um deutlich mehr als zwei Milliarden Euro sinken.

"Der Prozess zur vollständigen Veräußerung der Operativen Einheit Americas kommt trotz anhaltender Corona-Pandemie gut voran“, sagte Konzernchef Burkhard Lohr am Donnerstag laut Mitteilung zur Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal in Kassel. Eine entsprechende Vereinbarung für die Sparte, in der das nord- und südamerikanische Salzgeschäft gebündelt sind, soll bis zum Jahresende stehen.

Das Management um Lohr hatte sich vor einigen Monaten zu diesem Schritt entschlossen, suchte es doch nach Wegen den bedrohlich hohen Schuldenberg nach dem Neubau eines Kalidüngerwerkes in Kanada abzutragen. Mit der Neuausrichtung und dem Fokus auf das Düngergeschäft einher geht auch ein Sparprogramm, das nun in Zahlen gefasst wurde. So wird in der Verwaltung der Rotstift angesetzt: Hier sollen ab 2021 jährlich 60 Millionen Euro weniger ausgegeben werden.

Gleichzeitig kommt das Unternehmen bei dem schon etwas länger laufenden Sparprogramm, das auch die Logistik, die Produktion sowie Vertrieb und Marketing umfasst, voran. Bis Ende 2020 sollen hier wie geplant mehr als 150 Millionen Euro Synergien erreicht sein.

Zunächst einmal kostet die Restrukturierung aber Geld. Bis zu 40 Millionen Euro kalkuliert Manager Lohr nun. Daher rechnet er für 2020 jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 480 Millionen Euro. Die Sonderkosten ausgeklammert bleibt es beim alten Ziel von 520 Millionen Euro.

Lohr strebt zudem weiter einen in etwa ausgeglichenen bereinigten freien Mittelzufluss an. Diese Kennziffer, die angibt, ob ein Unternehmen Geld verbrennt, steht angesichts der Verschuldung von K+S aktuell besonders im Fokus der Investoren.

Um sich in der Corona-Krise zusätzlichen Spielraum zu verschaffen, vereinbarte K+S nun mit der staatseigenen Förderbank KfW und weiteren Banken eine Konsortialkreditlinie in Höhe von 350 Millionen Euro. Damit will der Konzern möglichen Engpässen am Kapitalmarkt im Zuge der Viruspandemie vorbeugen. Um für eine KfW-Hilfe in Frage zu kommen, hatte K+S im Frühjahr bereits die Dividende weitgehend zusammengestrichen.

Im Tagesgeschäft lief es im zweiten Quartal derweil besser als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Der Umsatz fiel von April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwas mehr als vier Prozent auf 840 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um knapp ein Drittel auf 88 Millionen Euro. Gerade im Düngergeschäft belasteten dabei einmal mehr niedrige Verkaufspreise, die ein positiver Absatztrend nicht wettmachen konnte. Im zum Verkauf stehenden amerikanischen Salzgeschäft stieg der Gewinn hingegen, auch dank Kostensenkungen.

Vor diesem Hintergrund muss sich zeigen, ob die aktuellen Zahlen ausreichen, den Erholungsversuch der Aktien von K+S weiter anzutreiben. Denn: Einige Experten waren in den vergangenen Tagen schon etwas optimistischer geworden, nachdem der Düngerkonkurrent Nutrien mit einem recht zuversichtlichen Geschäftsausblick überzeugt hatte.

Die Anteilsscheine von K+S hatten daraufhin ihr Kursplus für den August auf fast ein Viertel ausgebaut. Allerdings steht für 2020 damit immer noch ein Minus von knapp 38 Prozent zu Buche. Zum Vergleich: Beim Index der mittelgroßen Werte MDax ist es nach der jüngsten Erholung noch ein Minus von knapp zwei Prozent./mis/he

Quelle: dpa-AFX

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