BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der krisengeschüttelte Gesundheitskonzern Fresenius
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC
Beim österreichischen Klinikdienstleister Vamed greift Fresenius derweil mit einem Umbau durch und schrieb 332 Millionen Euro für das Einstellen von Geschäften ab. Das verlustreiche Unternehmen soll noch in diesem Jahr operativ die Wende schaffen.
Der gesamte Fresenius-Umsatz wuchs im zweiten Quartal gemessen am Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn fiel zwar um 5 Prozent auf 956 Millionen Euro, Experten hatten aber weniger erwartet. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn um 17 Prozent auf 375 Millionen Euro.
Nach schwierigen Corona-Jahren und vielen Gewinnwarnungen will Fresenius aus der Dauerkrise. Prozesse werden optimiert, in Vertrieb und Verwaltung der Rotstift angesetzt, Randbereiche sollen veräußert werden. Ab 2025 will Fresenius jährlich rund eine Milliarde Euro sparen. Unter dem neuen Chef Sen konzentriert sich Fresenius auf das Klinikgeschäft und die Tochter Kabi.
Vor allem FMC war in den vergangenen Corona-Jahren in die Krise geschlittert. Eine hohe Übersterblichkeit von Corona-Patienten, steigende Kosten und ein Mangel an Pflegekräften trafen FMC und lösten mehrere Gewinnwarnungen beim Mutterkonzern aus. Damit das nicht mehr passiert, will Fresenius FMC nicht mehr voll in der Bilanz berücksichtigen, sondern nur als Finanzbeteiligung ausweisen - entsprechend dem Fresenius-Anteil von gut einem Drittel.
Nach Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juli soll FMC von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Damit ist der Weg für die Entflechtung beider Unternehmen bis Jahresende frei. Ein späterer Verkauf der Aktien bis hin zu einer kompletten Trennung bleibt ebenfalls möglich. Auch Vamed sieht Sen nur noch als Finanzbeteiligung. Gerüchten um einen Verkauf beider Firmen war Fresenius im Frühjahr entgegengetreten./als/DP/tav
Quelle: dpa-AFX