MÜNCHEN/NEW YORK (dpa-AFX) - Um Zooplus
KKR könnte der dritte Interessent im Rennen um den Online-Händler für Haustierbedarf sein, der demnächst im MDax
In der vergangenen Woche bestätigte Zooplus dann, dass auch die schwedische Investorengruppe EQT Interesse habe. Der Ausgang sei aber noch offen. Auch bei KKR ist laut der Stellungnahme von Zooplus nicht sicher, dass das Interesse auch in einem formellen öffentlichen Angebot endet. Beide Parteien seien mit einem "aus finanzieller und strategischer Sicht qualifizierten und glaubhaften Vorschlag" an die Gesellschaft herangetreten und erhielten daher Zugang zu Informationen.
Die Branche für Haustierbedarf kann sich dank der Corona-Krise über eine boomende Nachfrage freuen. Denn viele Menschen hatten sich während der Pandemie Haustiere zugelegt. Dies treibt auch das Geschäft von Zooplus seit einigen Quartalen an. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel steigerte das Unternehmen die Zahl der aktiven und wiederkehrenden Kunden und legte auch mit seinem Abo-Modell deutlich zu.
Allerdings war das Umsatzwachstum nicht ganz so stark wie im Vorfeld der Mitte August vorgelegten Quartalszahlen erwartet. Zudem lasteten die Rohstoff- und Containerknappheit sowie die höheren Marketingausgaben auf den Ergebnissen. Dabei übertraf das rückläufige Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 17,7 Millionen Euro aber die Erwartungen der Analysten, die mit einem stärkeren Rückgang gerechnet hatten.
Dank des Corona-Effekts hatte die Zooplus-Aktie bereits vor der Hellman-Friedman-Offerte zu den großen Gewinnern gehört. Zwar waren sie mit dem Börsen-Crash im März 2020 auf 65 Euro gefallen, aber von Ende Januar 2020 - also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen ist - bis am Tag vor dem Gebot von Hellmann und Friedman legte der Kurs rund 240 Prozent auf knapp 280 Euro zu. Inzwischen beläuft sich der Kursanstieg auf fast 440 Prozent. Mit der coronabedingten Rally und dann zuletzt der Übernahmeofferte konnte Zooplus eine jahrelange Schwächephase an der Börse abhaken.
So waren die Papiere gegen Mitte 2017 auf rund 200 Euro nach oben geschnellt, anschließend aber wegen trister Geschäftszahlen und geplatzter Übernahmehoffnungen peu a peu abgerutscht. Und auch langfristig gesehen hat sich das Investment für Aktienanleger ausgezahlt. Im Vergleich zum ersten Kurs im Mai 2008 ist der Wert der Aktie - den Aktiensplitt von 2011 einkalkuliert - in rund 13 Jahren in etwa auf fast das 35-Fache gestiegen/lew/tav/zb/jha/
Quelle: dpa-AFX