JENA (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Jenoptik
In den ersten Handelsminuten kletterte der Kurs um bis zu elf Prozent auf 36,10 Euro und damit in die Nähe des vor zwei Wochen erreichten Jahreshochs. Das Im Verlauf kam das Papier dann wieder etwas zurück und gewann zuletzt noch knapp acht Prozent. Marktexperten sprachen von einer "klar positiven" Nachricht. Jedoch merkten Analysten von Kepler Chevreux sowie Warburg Research an, dass der Preis unter den Erwartungen läge.
Der Eigenkapitalwert entspreche dabei weitgehend dem Buchwert, hieß es von Warburg-Analyst Malte Schaumann. Der gesamte Transaktionspreis liege jedoch unter dem ursprünglichen Ziel von rund 250 Millionen. Seiner Meinung nach spiegele sich die Covid-Pandemie und die dadurch entstandene Belastung des Luftfahrtbereichs ebenso wider, wie ein stärker werdender Druck, sich vom Rüstungsgeschäft zu trennen.
Jenoptik hatte die Sparte, die mechatronische Produkte insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie herstellt, bereits einmal verkaufen wollen, um sich stärker auf seine photonischen Geschäftsbereiche konzentrieren zu können. Doch der Prozess wurde Anfang vergangenen Jahres gestoppt, nachdem die Angebote nicht den finanziellen Vorstellungen Jenoptiks entsprachen.
Das Photonik-Geschäft hat das Unternehmen durch mehrere Zukäufe ausgebaut, zuletzt durch die Übernahme zweier Töchter des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML
Für 2021 erwartet Jenoptik ein Rekordjahr. So soll der Umsatz im besten Fall bis zu 900 Millionen Euro erreichen bei weiter steigender Profitabilität. An der Börse spiegelte sich das zuletzt in stark steigenden Kursen wider. Seit dem Jahrestief von Mitte Mai zog der Kurs um fast zwei Drittel an. Damit drehte das Papier auch im Jahresverlauf ins Plus. Seit Ende 2020 zog der Börsenwert des Unternehmens um etwas mehr als 40 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro an./nas/zb/mis
Quelle: dpa-AFX