SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der Chipkonzern Intel
Im Geschäft mit Rechenzentren sank der Umsatz im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar. Im gesamten Jahr stiegen die Erlöse jedoch nach dem Corona-Boom beim Datenverkehr um elf Prozent auf 26,1 Milliarden Dollar. Mit dem Arbeiten und Lernen zuhause hatten 2020 unter anderem Videokonferenzen stark zugenommen. Das machte den Ausbau in Rechenzentren notwendig, von dem auch Intel profitierte. Der Bereich warf einen operativen Quartalsgewinn von knapp 2,1 Milliarden Dollar ab.
Im Geschäft mit PC-Prozessoren stiegen die Erlöse im vergangenen Quartal um neun Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar. Den Ausschlag dafür gab ein Sprung beim Notebook-Absatz - der auch als eine Folge der Corona-Pandemie gilt. Das operative Ergebnis des Bereichs stieg um gut zehn Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar.
Intel steht vor einem Wechsel an der Firmenspitze: Zum 15. Februar soll der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger den Chefposten übernehmen. Der Konzern war zuletzt unter anderem durch Verzögerungen beim Start einer neuen Prozessor-Technologie zunehmend unter Druck geraten. Die Intel-Aktie gab im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als vier Prozent nach.
Der scheidende Chef Bob Swan sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Zahlen, Intel mache gute Fortschritte dabei, die Probleme bei der Produktion von Chips mit Strukturbreiten von 7 Nanometern zu überwinden. Der Konzern hatte im Sommer ankündigen müssen, dass diese neuen Prozessoren sich weiter verzögern und erst Ende 2022 oder Anfang 2023 auf den Markt kommen werden. Grund ist ein Fehler im Produktionsverfahren, der zu einem überhöhten Anteil unbrauchbarer Chips führte.
Im Zusammenhang mit den Problemen kam auch die Möglichkeit auf, dass Intel die neuen Prozessoren komplett bei anderen Firmen produzieren lassen könnte statt in den eigenen Werken. Jetzt sagte Gelsinger, er gehe davon aus, dass der Großteil der Produktpalette 2023 aus Intel-Fabriken kommen werde. Zugleich sei aber wahrscheinlich, dass man bei "einzelnen Technologien und Produkten" verstärkt auf externe Fertiger setzen werde.
Die 7-Nanometer-Technologie zu meistern ist extrem wichtig für die Zukunft von Intel. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe bei der Produktion. Zudem arbeiten die Chips dadurch effizienter und stromsparender. Der Konkurrent AMD
Jüngst verstärkte Apple
Intel zog die Veröffentlichung der Ergebnisse um wenige Minuten vor. Man sei darauf hingewiesen worden, dass eine Infografik zu den Zahlen vorzeitig außerhalb des Unternehmens im Umlauf gewesen sei, sagte ein Intel-Sprecher der "Financial Times"./so/DP/stk
Quelle: dpa-AFX