SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der Ausbau von Rechenzentren in der Corona-Krise hat dem Chipriesen Intel
Zugleich wurden in den vergangenen Monaten mehr Notebooks für Heimarbeit gekauft. Intel profitierte davon mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar in seiner Computerchip- Sparte. Zugleich musste der Konzern die Einführung einer neuen Chip-Generation um weitere sechs Monate verschieben. Die Intel-Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Donnerstag mehr als zehn Prozent.
Die Prozessoren mit Strukturbreiten von 7 Nanometern sollen nun voraussichtlich Ende 2022 in erste Computer kommen, sagte Intel-Chef Bob Swan. Das wäre ein Jahr später als ursprünglich anvisiert. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe bei der Produktion. Zudem arbeiten die Chips dadurch effizienter und stromsparender.
Das Problem mit Intels 7-Nanometer-Produktion ist, dass sie zu viele unbrauchbare Chips abwirft. In der Chipfertigung sind niedrige Fehlerquoten wichtig, um mit Gewinn arbeiten zu können. Intel habe die Ursachen des Problems inzwischen gefunden und stelle sie ab.
Bei Intel hatte sich schon der Übergang zur 10-Nanometer-Technologie, auf die der Konzern nun für die nächste Zeit setzt, verzögert. Der kleinere Konkurrent AMD
Die erneute Verzögerung bei Intel wirft auch ein neues Licht auf Apples jüngste Entscheidung, in seinen Mac-Computern Prozessoren des Konzerns durch Chips aus eigener Entwicklung zu ersetzen. Apple
Swan zeigte sich trotz der Probleme zuversichtlich für die Zukunft. Über die Hauptprozessoren hinaus steckten in verschiedenen Geräten immer mehr Intel-Halbleiter, betonte er. Der Markt sei groß: "Wir sehen eine Welt, in der im Grunde alles zum Computer wird." Und Intel werde auf Wachstum ausgerichtet.
Ein wichtiger Baustein dafür ist die zugekaufte Firma Mobileye, die Autoherstellern Ausrüstung für Fahrassistenz-Systeme anbietet und an Technologie zum autonomen Fahren arbeitet. Im vergangenen Quartal sackte der Mobileye-Umsatz allerdings wegen schwächelnder Autoverkäufe um 27 Prozent auf 146 Millionen Dollar ab.
Unterm Strich machte Intel einen Quartalsgewinn von 5,1 Milliarden Dollar - 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Allerdings lag die Umsatzprognose für den Rest des Jahres unter den Erwartungen der Analysten./so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX