ESSEN (dpa-AFX) - Die Geschäfte des Immobilienentwicklers Instone Real Estate
"Angesichts unserer finanziellen und operativen Stärken sind wir in der Lage, jetzt zügig auf unseren geplanten ambitionierten Wachstumspfad zurückzukehren", betonte Finanzvorstand Foruhar Madjlessi laut Mitteilung
Bereits ab Ende des zweiten Quartals habe sich der Vertrieb an Privatkunden wieder normalisiert, hieß es von Instone. Für das dritte Quartal sprach das Unternehmen von einem Schub durch "den sehr guten Abverkauf im Einzelvertrieb". Auch im Geschäft mit institutionellen Kunden sei eine deutliche Erholung spürbar, vergleichbar mit dem Niveau vor der Pandemie. Im Schlussquartal würden daher weitere Verkäufe an institutionelle Investoren erwartet.
Analysten und Anleger reagierten positiv: Der Immobilien-Projektentwickler habe in unsicheren Zeiten ein solides drittes Quartal hinter sich, schrieb Warburg-Analyst Philipp Kaiser. An der Börse kletterte die Instone-Aktie bis an das Zwischenhoch aus dem September, zuletzt betrug das Plus noch knapp 3,6 Prozent auf 21,75 Euro. Seit Jahresbeginn liegt das Papier aber noch leicht im Minus.
Instone hatte die Pandemie vor allem im zweiten Quartal zu spüren bekommen. Wegen des Lockdowns war die Nachfrage zurückgegangen und Projekte mussten verschoben werden. Nach neun Monaten stehen nunmehr bereinigte Umsatzerlöse in Höhe von 291,3 Millionen Euro in den Büchern, ein Rückgang von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Vermarktungsvolumen ist um rund ein Drittel kleiner als 2019.
Zudem schmälerten Investitionen den Gewinn: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um rund 12 Prozent auf 50 Millionen Euro, und das für die Konzernprognose maßgeblich bereinigte Nachsteuerergebnis sackte um fast 43 Prozent auf 24,9 Millionen Euro.
Der Konzern hatte wegen der Corona-Krise im Mai seine ursprünglichen Ziele kassiert und mit einem neu formulierten Ausblick im August sich auf einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang in diesem Jahr eingestellt. An dieser Prognose hält das Unternehmen weiter fest. Im kommenden Jahr soll es dann aber wieder deutlich aufwärts gehen. Schub sollen dabei auch neue Projekte bringen, für die der Konzern sich vor einigen Wochen über eine Kapitalerhöhung rund 180 Millionen Euro an frischem Geld besorgt hatte.
Den Prognosen zufolge sind beim bereinigten Umsatz in diesem Jahr 470 bis 500 Millionen Euro angepeilt und beim bereinigten Nachsteuerergebnis 30 bis 35 Millionen Euro. Im kommenden Jahr ist ein Anstieg auf 0,9 bis 1 Milliarde Euro beziehungsweise mindestens 90 Millionen Euro anvisiert. Zum Vergleich: 2019 hatten die bereinigten Erlöse bei knapp 740 Millionen Euro gelegen und das bereinigte Ergebnis nach Steuern bei rund 106 Millionen Euro.
Im kommenden Jahr will Instone auch erstmals eine Dividende ausschütten. Die Anleger sollen für 2020 rund 30 Prozent des bereinigten Nachsteuergewinns erhalten./tav/knd/stk
Quelle: dpa-AFX