BERLIN (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister Hypoport
An der Börse wurden die Nachrichten mit Enttäuschung aufgenommen. Die Hypoport-Aktie büßte bis zum Nachmittag mehr als vier Prozent auf 352 Euro ein und war damit schwächster Titel im MDax
Die Aktie steht schon länger unter Druck. Seit einem Zwischenhoch von 612 Euro im vergangenen September hat das Papier mehr als 40 Prozent eingebüßt. Am 24. Februar, dem Tag des Einmarschs Russlands in die Ukraine, war er sogar bis auf 324,40 Euro gefallen.
Trotz des jüngsten Rückschlags zählt die Aktie in den vergangenen Jahren zu den deutschen Aktien mit den höchsten Kursgewinnen. Seit dem Frühjahr 2017 beläuft sich das Plus auf fast 300 Prozent; in den vergangenen zehn Jahren waren es sogar mehr als 4000 Prozent.
Im abgelaufenen Jahr steigerte Hypoport den Umsatz um 15 Prozent auf 446 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebit) legte um 32 Prozent auf knapp 48 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Besonders gut lief es in der Firmenkundenberatung Rem Capital. Dort profitierte Hypoport von verbesserten Förderrichtlinien der Staatsbank KfW. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen knapp 31 Millionen Euro, eine Steigerung um zehn Prozent.
Für 2022 sagt das Management beim Umsatz zwar einen Anstieg um 12 bis 21 Prozent auf 500 bis 540 Millionen Euro voraus. Der operative Gewinn werde aber voraussichtlich nur auf 51 bis 58 Millionen Euro zulegen, da sich die starke Entwicklung des Firmenkundengeschäfts nach Einschätzung des Managements so nicht wiederholen dürfte.
Größte Sparte von Hypoport ist der Kreditmarktplatz Europace. Außerdem gehört der Finanzvermittler Dr. Klein, eine Immobilienplattform sowie eine Versicherungsplattform zum Unternehmen./stw/zb/men
Quelle: dpa-AFX