BERLIN (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister Hypoport
Zwar sei die Dimension der mittelfristigen Auswirkungen der Corona-Krise weiterhin schwer zu prognostizieren. "Die Hypoport-Gruppe ist jedoch weiterhin zuversichtlich, gut durch die Corona-Krise zu kommen", sagte Konzernlenker Ronald Slabke.
Das im SDax
Unter dem Strich stand im zweiten Quartal allerdings ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel abgesacktes Konzernergebnis von rund 4,4 Millionen Euro. Wie bereits bekannt, musste Hypoport unter anderem wegen der Corona-Krise und hohen Investitionen einen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 16 Prozent auf 6,6 Millionen Euro hinnehmen. Der Umsatz legte hingegen um 13 Prozent auf 88,8 Millionen Euro zu. Konzernchef Ronald Slabke sprach angesichts der schwierigen Umstände von einer robusten Entwicklung in der Krise.
Kurz nach Handelsbeginn lag die Hypoport-Aktie rund 2 Prozent im Plus. Die Entwicklung der Papiere ist ohnehin positiv: Im laufenden Jahr haben die Titel trotz der Marktturbulenzen im Zuge der Corona-Krise über ein Viertel zugelegt. Auf längere Sicht sieht es noch deutlich besser aus: So konnte die Aktie ihren Wert in den zurückliegenden 3 Jahren mehr als verdreifachen.
Hypoport teilte mit, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise im zweiten Quartal nur leicht in einzelnen Geschäftsmodellen zu spüren gewesen seien. Vor dem Hintergrund "der schweren Rezession im Zuge der Corona-Krise" habe das Unternehmen ein "äußerst erfolgreiches erstes Halbjahr" abgeliefert, befand Slabke.
Im ersten Halbjahr konnte Hypoport in allen Segmenten deutlich zulegen. Das stärkste Wachstum verzeichnete das Segment Kreditplattform mit einem Umsatzplus von rund einem Fünftel. Es ist auf die digitale Abwicklung von Kreditgeschäften spezialisiert. Größtes Zugpferd war der Anstieg des Transaktionsvolumens des B2B-Kreditmarktplatzes Europace. Dort können Finanzberater aus einer Vielzahl von Bausparverträgen und anderen Finanzierungsprodukten auswählen, die Banken und Versicherungen dort feilbieten. Dazu gehören auch Teilmarktplätze für Genossenschaftsbanken und Sparkassen.
Auch im zweitstärksten Segment Privatkunden sowie im Segment Immobilienplattform verzeichnete Hypoport deutlich zweistellige Zuwächse. Dagegen legten die Erlöse im Segment Versicherungsplattform lediglich um 3 Prozent zu, das Ebit in dieser Sparte war sogar leicht negativ. Die Sparten Immobilienplattform und Versicherungsplattform sind allerdings deutlich kleiner als die beiden Hauptbereiche.
Hypoport ist an der Börse derzeit rund 2,6 Milliarden Euro wert und damit mehr als die Finanzierer von gewerblichen Immobilien Aareal Bank und Deutsche Pfandbriefbank zusammen./eas/mne/mis
Quelle: dpa-AFX