BORNHEIM (dpa-AFX) - Der für seine Baumarktkette bekannte Hornbach-Konzern
Das im SDax
Im Auftaktquartal verdiente das Unternehmen infolge von Inflationsdruck bei den eingekauften Produkten und gestiegenen Kosten für Transport und Logistik auch unter dem Strich weniger. Der Periodenüberschuss vor Gewinnanteilen anderer Gesellschafter ging um circa neun Prozent auf knapp 107 Millionen Euro zurück. An der Börse wurden die detaillierten Zahlen für das erste Quartal und die Aussagen zur Entwicklung in den kommenden Monaten negativ aufgenommen. Die zuletzt stark unter Druck stehende Aktie gab weiter nach und fiel im frühen Handel bis zu 3,4 Prozent auf 77,70 Euro und damit den tiefsten Stand seit Mai 2021.
Der Kurs des Papiers war nach der Gewinnwarnung Mitte Juni kräftig eingebrochen. Der Börsenwert des Unternehmens sank seitdem um 30 Prozent auf zuletzt nur noch etwas mehr als 1,2 Milliarden Euro. Die Hornbach-Aktie gehörte zunächst zu den großen Gewinnern der Corona-Krise, da es in der Pandemie einen Heimwerker-Boom gegeben hatte. Der Kurs kletterte von rund 60 Euro vor der Pandemie bis auf 140 Euro im Februar dieses Jahres. Seitdem befindet sich die Aktie auf Talfahrt. Trotz der jüngsten Verluste liegt sie allerdings immer noch deutlich über dem Niveau, auf dem sie vor der Corona-Pandemie gelegen hatte.
Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz des ersten Geschäftsquartals (per Ende Mai) um acht Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro. Dabei profitiert Hornbach weiter von seiner E-Commerce-Strategie, bei der Kunden sowohl Produkte zu sich nach Hause als auch für eine Abholung in einen Baumarkt bestellen können. Im ersten Geschäftsquartal machte der Online-Umsatz rund 15 Prozent des Erlöses des Baumarkt-Umsatzes aus. Das war zwar deutlich weniger als noch im Vorjahresquartal, als viele Filialen und Geschäfte aufgrund von Corona-Maßnahmen geschlossen blieben. Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau nutzten Kunden aber weiterhin verstärkt die Möglichkeiten des virtuellen Einkaufens - und das, obwohl Geschäfte wieder geöffnet sind.
Vom Quartalsumsatz blieben 148 Millionen Euro als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig. Das seien zwar circa zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert, aber mehr als 50 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau, betonte das Management. Im Vergleichszeitraum hatte Hornbach mit rund 169 Millionen Euro einen Rekord beim operativen Ergebnis erzielt. Der jetzige Rückgang lag hauptsächlich an höheren Ausgaben für die eingekauften Produkte und höheren Aufwendungen für Logistik und Transport. Darüber hinaus belasteten auch gestiegene Filialkosten sowie verstärkte Marketingaktivitäten das Ergebnis./ngu/zb/stk
Quelle: dpa-AFX