HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück
An der Börse wurden die Neuigkeiten positiv aufgenommen. Die Hannover-Rück-Aktie gewann am Morgen rund 1,6 Prozent auf 192,50 Euro und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Dax
Im ersten Quartal verdiente die Hannover Rück unter dem Strich 484 Millionen Euro - 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Dabei schlugen die Zerstörungen durch das Erdbeben in der Türkei bei der Hannover Rück mit rund 200 Millionen Euro zu Buche. Ein heftiger Zyklon und schwere Überflutungen in Neuseeland kosteten den Rückversicherer jeweils rund 50 Millionen Euro.
Die gesamten Großschäden blieben mit 334 Millionen Euro praktisch auf dem gleichen Niveau wie ein Jahr zuvor, als die Hannover Rück unter anderem Geld für die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zur Seite gelegt hatte.
Die Zahlen der Hannover Rück wurden im ersten Quartal erstmals nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 berechnet, die seit Anfang 2023 für große Versicherer gelten. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Den Rückversicherungsumsatz konnte der Konzern im ersten Quartal mit 6,6 Milliarden Euro nur knapp stabil halten. Die Kennzahl löst in der neuen Rechnungslegung die Prämieneinnahmen ab und soll besser zeigen, welche Zahlungen von Erstversicherern wie Allianz
Von den Einnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft blieb nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb im ersten Quartal deutlich mehr übrig als ein Jahr zuvor. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich nach neuer Rechnungslegung von 95,6 auf 92,3 Prozent.
Im laufenden Jahr will der Vorstand den Rückversicherungsumsatz währungsbereinigt weiterhin um mindestens fünf Prozent steigern. Dass der Umsatz im ersten Quartal stagnierte, erklärte Finanzvorstand Clemens Jungstöfel mit der Erneuerung der Verträge im Schaden- und Unfallgeschäft zum 1. Januar. Da hatte die Hannover Rück bei ihren Kunden zwar kräftig an der Preisschraube gedreht, dafür aber auf Geschäft verzichtet.
Bei der Vertragserneuerung zum 1. April weitete das Unternehmen sein Geschäft hingegen wieder aus. Bereinigt um die Inflation und veränderte Risiken stiegen die Preise den Angaben zufolge um sechs Prozent und damit nicht so stark wie zum 1. Januar, als die Erhöhungen im Schnitt bei acht Prozent gelegen hatten. Dafür wuchs das erneuerte Geschäftsvolumen diesmal um gut sieben Prozent./stw/jsl/stk
Quelle: dpa-AFX