LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Hella
"Auch wenn wir nach vorne heraus eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung erwarten, bleibt das Marktumfeld nicht zuletzt aufgrund sich möglicherweise verschärfender geopolitischer Konflikte, steigender Inflation sowie weiterer Auswirkungen der Corona-Pandemie volatil", sagte Favre. Auf jeden Fall soll sich das Unternehmen weiter besser als der Markt selbst entwickeln.
Die im SDax
Hella will den Umsatz nach einem leichten Rückgang auf 6,3 Milliarden Euro im Vorjahr jetzt auf 7,1 bis 7,6 Milliarden Euro steigern, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei sind Effekte durch Wechselkurse sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert. Analysten hatten im Schnitt einen Wert am unteren Ende der Bandbreite auf dem Zettel. Beim Ausblick stützt sich das Unternehmen auf gut gefüllte Orderbücher. Es holte im abgelaufenen Jahr in der Autozuliefersparte ein Auftragsvolumen in Rekordhöhe von rund 10 Milliarden Euro herein.
Die Westfalen rechnen auch bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern mit Aufwind. Sie soll von 4,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 5,5 bis 7 Prozent zulegen. Die erwartete Erholung soll vor allem im Kalenderjahr 2023 Fahrt aufnehmen, sowohl beim Umsatz als auch der Profitabilität, hieß es.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende Mai) hatte Hella wie bereits bekannt unter steigenden Kosten für Rohmaterial, Energie, Frachten und Gehälter gelitten. Der bereinigte operative Gewinn war um gut 45 Prozent auf 279 Millionen Euro abgesackt. Der Nettogewinn brach um fast die Hälfte auf 184 Millionen Euro ein. Die Dividende soll nun von vorher 96 Cent je Aktie auf 49 Cent sinken.
Neben steigenden Kosten hatte die schwankungsanfällige Automobilproduktion infolge des Teilemangels die Geschäfte stottern lassen. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Hella mit einer weltweiten Produktion von 80 bis 84 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach knapp 76 Millionen im Vorjahr. Damit ist das Unternehmen nach eigenen Angaben vorsichtiger, als es die Schätzungen des Marktforschers IHS Markit hergeben würden, auf dessen Daten sich viele Autozulieferer stützen./men/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX