HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelbergcement
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 11,8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - ging um 26,9 Prozent auf 394 Millionen Euro zurück. Analysten hatten hier allerdings mit noch weniger gerechnet. Heidelbergcement begründete den Ergebnisrückgang vor allem mit den deutlich gestiegenen Kosten für Energie und Transport. Der Konzern habe diese trotz Erhöhungen der Absatzpreise nur teilweise ausgleichen können. Bei Umsatz und operativem Ergebnis übertrafen die Heidelberger die Schätzungen der Analysten. Zum Ergebnis unter dem Strich machte der Konzern zunächst keine Angaben.
Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte Heidelbergcement bereits vor zwei Jahren ein Sparprogramm aufgesetzt. Zudem verkauft Unternehmenschef von Achten weniger rentable Konzernteile. 2021 verkaufte der Konzern unter anderem sein Geschäft im Westen der USA für 2,3 Milliarden US-Dollar (damals 1,9 Mrd Euro). Gleichzeitig baut der Konzern mit Zukäufen sein Geschäft aus. Erst jüngst erwarb das Unternehmen Meriwether Ready Mix, einen führenden Hersteller von Transportbeton im Großraum Atlanta.
Für das laufende Jahr rechnet Heidelbergcement weiter mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer leichten Steigerung der operativen Ergebnisse. 2021 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fast 3,9 Milliarden Euro und der Umsatz 18,7 Milliarden Euro betragen. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert.
Heidelbergcement ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt, in Deutschland nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Zement dient als Bindemittel bei der Herstellung von Beton für den Bau von Häusern oder Brücken. Das Unternehmen mit 51 000 Mitarbeitern will bis 2050 klimaneutralen Beton herstellen.
Der Umweltschutzverband Nabu kritisiert, dass acht Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen auf das Konto der Zementproduktion gehen, die sich seit 1990 vervierfacht habe. Das entspricht etwa der vierfachen Menge des gesamten jährlichen Treibhausgasausstoßes Deutschlands.
Heidelbergcement will mit einer Minderheitsbeteiligung am kanadischen Technologieunternehmen Giatec Scientific in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbetrags gensteuern. Mit dem neuen Partner will Heidelbergcement Sensortechnologie und KI-gesteuerte Software entwickeln, um den CO2-Fußabdruck von Beton zu reduzieren und die Prozesse für seine Transportbetonkunden zu optimieren. Mithilfe intelligenter Sensoren können bis zu 20 Prozent Zement eingespart werden, teilte das Unternehmen am Vortag mit./mne/jug/jha/
Quelle: dpa-AFX