HAMBURG (dpa-AFX) - Die Container-Reederei Hapag-Lloyd
Für das laufende Jahr rechnet die Hapag-Führung jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro. Das wäre mindestens gut ein Drittel mehr als im Vorjahr, als die Reederei ein Ebit von rund 811 Millionen Euro erzielt hatte. Für 2020 hatte Habben Jansen bisher 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro angepeilt. Wegen der Pandemie sei aber auch die neue Gewinnprognose mit hohen Unsicherheiten behaftet, hieß es.
In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte Hapag-Lloyd nach vorläufigen Zahlen ein Ebit von 850 Millionen Euro. Das ist fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal zog das Ergebnis im Jahresvergleich sogar um 38 Prozent auf rund 350 Millionen Euro an. Die Transportmengen fielen den Angaben zufolge zwar drei Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Es sei aber deutlich besser gewesen als noch vor einigen Monaten erwartet.
Zudem profitierte die Reederei nach eigenen Angaben von dem Sparprogramm, das die Konzernführung im ersten Quartal aufgelegt hatte. Seine vollständigen Quartalszahlen will das Unternehmen wie geplant am 13. November vorlegen.
An der Börse sorgten die Neuigkeiten für keine klare Reaktion. Der Kurs der Hapag-Aktie legte nach den Nachrichten zwar zeitweise um bis zu fünf Prozent zu, drehte dann aber wieder in die Verlustzone. Um die Mittagszeit lag er wieder mit 1,7 Prozent im Plus bei 59,30 Euro.
Anleger konnten mit der Hapag-Aktie in der Corona-Krise bisher sowohl immense Gewinne als auch hohe Verluste einfahren: So ging es für den Kurs von rund 76 Euro zu Jahresbeginn bis März auf gut 56 Euro nach unten, bevor er bis Mitte Mai bis auf 186,60 Euro steil nach oben kletterte. Dann ging es ähnlich schnell wieder abwärts bis auf 40,90 Euro Ende September.
Experten erklärten das Ausmaß der Schwankungen damit, dass sich nur 3,6 Prozent der Hapag-Aktien im Streubesitz befinden. Rund 96,4 Prozent der Anteilsscheine befinden sich im Besitz der Großaktionäre Kühne, CSAV, der Stadt Hamburg sowie Staatsfonds aus Katar und Saudi-Arabien. Sie werden an der Börse nicht gehandelt.
Mit einer Flotte von 239 Containerschiffen Hapag-Lloyd gehört zu den größten Linienreedereien der Welt. Sie beschäftigt weltweit etwa 13 000 Mitarbeiter in 129 Ländern./stw/eas/mis
Quelle: dpa-AFX