MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX) - Googles Werbegeschäft trotzt bisher problemlos den KI-Herausforderern. Im vergangenen Quartal stiegen die Anzeigenerlöse von Google
Die Entwicklung von Googles Werbegeschäft - vor allem in der Websuche als wichtigstem Geldbringer - wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei der seit Jahren dominierenden Suchmaschine hinterlassen. Einige Investoren wetten darauf: So wurde der Herausforderer Perplexity AI in einer jüngsten Finanzierungsrunde mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet.
Google versucht unterdessen auch selbst, die Websuche mit KI-Funktionen aufzubessern. Zum Beispiel kann man auf Samsungs neuem Top-Smartphone Galaxy S24 und neueren Modellen von Googles eigenen Telefonen der Marke Pixel Suchanfragen auslösen, indem man ein Objekt oder ein Wort auf dem Display einkreist.
Zuletzt seien solche Angebote verstärkt genutzt worden, sagte Konzernchef Sundar Pichai am Donnerstag. Er zeigte sich überzeugt, dass es Google gelingen werde, das Geschäftsmodell an die neuen KI-Möglichkeiten anzupassen.
Bei der Google-Mutter Alphabet
Dazu trug auch das Wachstum des Geschäfts mit Software und Rechenleistung aus der Cloud bei. Der Bereich steigerte den operativen Gewinn auf 900 Millionen Dollar von 191 Millionen im Vorjahresquartal.
Auch der Rivale Microsoft
Microsoft steigerte den Umsatz im Ende März abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 17 Prozent auf knapp 62 Milliarden Dollar. Der Gewinn wuchs um ein Fünftel auf fast 22 Milliarden Dollar. Beides übertraf die Erwartungen von Experten. Bei Microsofts Cloud-Plattform Azure stieg der Umsatz um 31 Prozent.
Bei Alphabet stieg der Umsatz der sogenannten "anderen Wetten" - Zukunftsprojekten wie selbstfahrende Autos oder Lieferdrohnen - insgesamt von 288 auf 495 Millionen Dollar. Der operative Verlust der Sparte wurde gedrückt - von 1,22 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf jetzt gut eine Milliarde Dollar.
Die Alphabet-Aktie sprang im nachbörslichen Handel um gut elf Prozent hoch. Alphabet kündigte erstmals eine Dividende von 20 Cent pro Aktie an - und stellte auch für die Zukunft Ausschüttungen sowie den Rückkauf von Aktien in zweistelliger Milliardenhöhe in Aussicht. Microsofts Aktie legte um gut vier Prozent zu. Microsoft ist mit einem Marktwert von rund drei Billionen Dollar aktuell das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt./so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX