GARCHING (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank
Die Aktie der Pfandbriefbank verlor am Vormittag zeitweise fast acht Prozent. Zuletzt lag sie noch mit rund fünf Prozent im Minus bei 8,095 Euro, gehörte damit aber weiter zu den schwächsten Titeln im Nebenwerte-Index SDax
Im ersten Quartal verdiente die Pfandbriefbank unter dem Strich 27 Millionen Euro und damit ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern ging fast ebenso stark auf 32 Millionen Euro zurück. Vorstandschef Arndt sieht die Bank dennoch auf Kurs, in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn zwischen 170 und 200 Millionen Euro zu erzielen.
Zwar legte das Institut im ersten Quartal deutlich weniger Geld für Kreditausfälle zurück als ein Jahr zuvor, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Anders als viele Universalbanken profitierte der Finanzierer von Gewerbeimmobilien allerdings noch nicht so stark vom Anstieg der Zinsen.
So sackte der Zinsüberschuss im ersten Quartal um 13 Prozent auf 106 Millionen Euro nach unten. Die gesamten operativen Erträge brachen sogar um ein Fünftel auf 119 Millionen Euro ein. Das lag auch an einem dürftigen Neugeschäft: So holte die Bank im typischerweise schwachen ersten Quartal neue Finanzierungen und Verlängerungen im Umfang von rund einer Milliarde Euro herein. Ein Jahr zuvor hatte das Volumen noch mehr als doppelt so hoch gelegen.
Trotz der schwierigen Lage sieht Arndt die Pfandbriefbank gut gerüstet, von der erhofften Erholung des Markts in den nächsten Jahren zu profitieren. Mit dem Aufbau neuer Geschäftsfelder will der Vorstand den Vorsteuergewinn bis zum Jahr 2026 auf mehr als 300 Millionen Euro steigern. Der Vorstand hatte das Programm im März vorgestellt.
So will das Institut in den Immobilienvertrieb einsteigen und die Ausplatzierung von Risiken bei Banken, Versicherern und Pensionskassen ermöglichen. Außerdem will die Pfandbriefbank ihr Kreditvolumen bis 2026 um 3,5 Milliarden auf 33 Milliarden Euro ausweiten, und das Geschäft mit Tages- und Festgeldern soll auf bis zu 8 Milliarden Euro steigen. In den ersten drei Monaten 2023 wuchsen die Einlagen von Privatkunden um rund eine Milliarde auf 5,4 Milliarden Euro./stw/mne/jha/
Quelle: dpa-AFX