KARLSRUHE (dpa-AFX) - Der Gasimporteur VNG ist in der Energiekrise in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen, eine Mehrheitsbeteiligung des Karlsruher Energieversorgers EnBW
Parallel würden die laufenden Gespräche der VNG AG und ihrer Aktionäre mit der Bundesregierung über Möglichkeiten für eine Stabilisierung des Unternehmens fortgesetzt, so das Unternehmen.
Aufgrund von nicht erfüllten Lieferverpflichtungen von Vorlieferanten müssten Gasmengen zu erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten beschafft werden, um Kunden weiter zu deutlich niedrigeren Preisen verlässlich beliefern zu können, schreibt VNG in einer Mitteilung von Freitag. "Um weiteren Schaden von VNG abzuwenden und die Handlungsfähigkeit des VNG-Konzerns insgesamt zu sichern", sehe sich das Unternehmen veranlasst, neben dem bereits gestellten Antrag zur Gasumlage weitere Hilfen zu beantragen, heißt es weiter.
VNG gibt ferner an, zwei Verträge zu haben, die von russischen Gas-Lieferausfällen betroffen seien. Seit August habe sich die Lage deutlich verschärft. Den Verlust dieses Jahr bezifferte das Unternehmen auf circa eine Milliarde Euro. Dieser würde auch nicht durch die ab Oktober greifende Gasumlage aufgefangen.
Das Bundeswirtschaftsministerium teilte am Morgen auf dpa-Anfrage mit, dass der Antrag von VNG "soeben eingegangen" sei und nun umfassend geprüft werde.
Die VNG ist nach Angaben von EnBW systemrelevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und spielt gerade in Ostdeutschland eine bedeutende Rolle. Die VNG-Gruppe versorgt demnach rund 400 Stadtwerke und Industriebetriebe mit Gas./als/faa/DP/stk
Quelle: dpa-AFX