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ROUNDUP: Gasekonzern Linde erhöht erneut Gewinnziel für 2021

ROUNDUP: Gasekonzern Linde erhöht erneut Gewinnziel für 2021
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28.10.2021 ‧ dpa-Afx

GUILDFORD (dpa-AFX) - Der weltweit größte Industriegase-Konzern Linde wird dank gut laufender Geschäfte immer zuversichtlicher für das laufende Jahr. Das Unternehmen hob das Gewinnziel das dritte Mal an. Linde habe ein weiteres Quartal mit Rekorden bei den Finanzergebnissen vorgelegt, sagte Unternehmenschef Steve Angel am Donnerstag bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Das Unternehmen habe seine Performance beibehalten und den Projektbestand deutlich ausgebaut.

2021 peilt Linde einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 10,52 bis 10,62 US-Dollar an, wie der Dax-Konzern in Guildford bei London mitteilte. Das wäre ein Anstieg im Jahresvergleich um 28 bis 29 Prozent. Dabei profitiere Linde auch von günstigen Währungseffekten. Zuletzt war das Unternehmen von einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 10,10 bis 10,30 Dollar ausgegangen. Für das vierte Quartal kalkuliert das Management mit 2,60 bis 2,70 Dollar. Die Aktie verlor dennoch im Nachmittagshandel um rund 1,5 Prozent. Seit Anfang des Jahres ergibt sich aber ein Plus von mehr als einem Viertel.

Im dritten Quartal stieg der bereinigte Gewinn je Aktie im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel auf 2,73 Dollar. Das war mehr als von Experten im Schnitt erwartet. Im fortgeführten Geschäft legte der bereinigte operative Gewinn um fast ein Fünftel auf rund 1,8 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 978 Millionen Dollar nach 699 Millionen ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte dank höherer Preise und Absatzmengen um 12 Prozent auf rund 7,7 Milliarden Dollar. Mehr umsetzen konnte Linde im Gasegeschäft in allen Regionen. Die Erlöse in der kleineren Sparte Anlagenbau gingen hingegen deutlich zurück.

Linde ist seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair 2018 der weltgrößte Anbieter von Industriegasen. Der Konkurrent der französischen Air Liquide beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, rund 25 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und rund 20 Prozent aus Asien.

Der ehemalige Praxair-Chef Angel führt Linde nach US-Stil: Das Unternehmen schüttet jedes Quartal eine Dividende aus und bilanziert in Dollar. Zudem startete der Konzern Anfang des Jahres ein neues Aktienrückkaufprogramm. Der Konzern will bis Mitte 2023 Papiere für bis zu fünf Milliarden Dollar erwerben. Zudem gehört Angel zu den Dax-Chefs mit dem höchsten Gehalt.

Seit dem Zusammenschluss trimmt Angel den Konzern auf Profitabilität. Allein im Gasegeschäft sei die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland seit August 2018 über Freiwilligenprogramme und nicht wieder besetzte Stellen von knapp 3900 auf knapp 2700 gesunken, hieß es zuletzt aus Arbeitnehmerkreisen. Nun will sich das Linde-Management Arbeitnehmerkreisen zufolge die Option schaffen, im Gasebereich in den kommenden fünf Jahren rund jede zehnte Stelle in Deutschland abbauen zu können. Betroffen wären davon rund 270 Stellen.

Im Gegenzug werde der Vorstand auf Werksschließungen in Deutschland verzichten, hieß es. Die "Wirtschaftswoche" hatte zuvor darüber berichtet. Derzeit führen laut Kreisen die Arbeitnehmervertretung und das Linde-Management Gespräche über den im Sommer bekannt gewordenen geplanten Abbau von rund 500 Arbeitsplätzen in Deutschland. Ein Linde-Sprecher bestätigte dies. Weltweit beschäftigte Linde Ende Juni rund 71 700 Mitarbeiter, das waren gut sechs Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

Derweil baut Linde schon für eine Zeit ohne Angel als Chef vor. Das Vorstandsmitglied Sanjiv Lamba wird wie bereits im Markt spekuliert zum 1. März 2022 das Amt des Vorstandschefs Angel übernehmen. Lamba, der bereits vor der Fusion mit Praxair bei Linde im Vorstand saß, leitet seit Januar das operative Geschäft. Wenn er Linde-Chef wird, wechselt Angel in den Verwaltungsrat und löst dort Wolfgang Reitzle als Chefaufseher ab./mne/ngu/jha

Quelle: dpa-AFX

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