MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs
"Unser Cashflow entwickelt sich weiter ausgesprochen positiv", sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs laut Mitteilung. Unsicherheiten in der Lieferkette und der starke Anstieg der Rohstoff- und in der Folge auch der Verkaufspreise hätten in den vergangenen zwei Jahren zu einem Anstieg der Bestände und Forderungen und einem hohen Mittelabfluss geführt. Im laufenden Jahr habe das Unternehmen das Blatt wie erwartet gewendet.
Im Gesamtjahr sollen Fuchs nun freie Barmittel von 380 Millionen Euro statt bislang 300 Millionen zufließen. Nach den ersten neun Monaten waren es 330 Millionen, vor einem Jahr gab es noch Abflüsse von 31 Millionen.
Konzernweit stieg in den ersten neun Monaten der Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Dazu trugen alle Regionen bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 12 Prozent auf 313 Millionen Euro zu. Dabei übertraf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten. Unterm Strich verdiente Fuchs mit 219 Millionen Euro zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Geopolitisch sei neben dem furchtbaren Ukrainekrieg ein neuer Krisenherd im Mittleren Osten hinzugekommen, sagte Fuchs. Wie sich das auf die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen und auf die Rohstoff- und Verkaufspreise im Besonderen auswirke, sei aus heutiger Sicht schwer zu beurteilen. Hinzu komme ein Streik in der Automobilindustrie in den USA. Die Ziele für Umsatz und operatives Ergebnis bestätigte der Manager.
Für das laufende Jahr plant Fuchs weiter mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro. Das wäre im Vergleich zu 2022 ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern taxiert das Unternehmen bei rund 390 Millionen Euro - das wäre im Jahresvergleich ein Anstieg um knapp sieben Prozent. Das Jahresziel für den operativen Gewinn erscheine nun gut erreichbar, und die diesbezügliche Konsensschätzung könnte etwas steigen, schrieb Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank.
Für das Unternehmen, das 6200 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub etwa die Hälfte des Umsatzes. Der Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt deshalb auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat der Konzern aber auch Kunden aus Bereichen wie Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft./mne/knd/jha/
Quelle: dpa-AFX