PARIS (dpa-AFX) - Die französischen Abfallentsorger Suez
Veolia hatte im Sommer den Kampf um Suez gestartet. Für das Unternehmen ist es bereits der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. 2012 war die Übernahme unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert.
Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zeigte sich mit der Übereinkunft zufrieden. "Ich freue mich, dass Veolia und Suez zu einer gütlichen Einigung gekommen wird." Das entspreche dem Wunsch, den der Staat von Anfang an geäußert habe. Wettbewerb, Beschäftigung und eine gute Entwicklung der Unternehmen seien gewährleistet.
Die Übereinkunft der Konzerne bedeutet eine Bewertung des Aktienkapitals von Suez mit rund 13 Milliarden Euro. Allerdings ist das Unternehmen auch mit 10 Milliarden Euro verschuldet. Anfang Oktober hatte Veolia bereits dem Energiekonzern Engie
Nach dem Zusammenschluss soll der Mitteilung zufolge ein "neues Suez" als Ausgliederung entstehen. Dieser Teil soll einen Umsatz von etwa sieben Milliarden Euro haben. Die Aktionäre sollen demnach überwiegend französisch sein. Geplant ist, dass der ausgegliederte Suez-Teil neben einer Tätigkeit in Frankreich Wassergeschäfte etwa in Italien, Tschechien und Indien führt.
Die von Streit geprägten, langen Verhandlungen sind für Frankreich eher ungewöhnlich. Nach monatelangen Verhandlungen und Auseinandersetzungen vor Gericht mit dem Suez-Management um eine einvernehmliche Übernahme hatte sich Veolia mit seinem Angebot kürzlich direkt an die Aktionäre gewandt. Der Schritt hatte heftige Kritik ausgelöst. Französische Gewerkschaften sprachen von einer "Kriegserklärung". Suez bezeichnete die Offerte an die Aktionäre als "illegal", da sich Veolia zuvor vor Gericht verpflichtet habe, nicht feindlich vorzugehen. Auch Le Maire hatte sich eingeschaltet. Noch im Februar hatte Suez eine feindliche Übernahme entschieden abgelehnt./rbo/DP/jha
Quelle: dpa-AFX