FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim Online-Broker Flatexdegiro
An der Börse ging es für die Aktie des Brokers steil abwärts. Am Vormittag sackte der Flatexdegiro-Kurs zuletzt um knapp 14 Prozent auf 88 Euro nach unten. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Aktie ihren Wert jedoch vervielfacht: Von rund 30 Euro Mitte Februar 2020 stieg ihr Kurs bis Ende Juni 2021 auf den bisherigen Höchstwert von 118,80 Euro. Dabei gab es zwischendurch immer wieder große Schwankungen: Seit dem Rekordhoch vor gut einem Monat hat das Papier knapp 26 Prozent an Wert eingebüßt.
Unter Analysten machten sich am Morgen vereinzelt Stimmen breit, dass der Broker die hohen Erwartungen mit Blick auf die Neukundengewinnung zuletzt nicht ganz habe erfüllen können. Roberta De Luca von Goldman Sachs hatte für Ende Juni mit insgesamt 1,82 Millionen Kunden gerechnet. Martin Comtesse von Jefferies Research schrieb von einem verlangsamten, aber immerhin nach wie vor soliden Kundenwachstum im zweiten Quartal.
Seit Ausbruch der Corona-Krise hatte Flatexdegiro seine Jahresprognosen immer wieder angehoben. Dies hielt viele Aktionäre bei der Stange und trieb den Aktienkurs nach oben. Diesmal bekräftigte das Management lediglich seine Ziele für 2021 und die Zeit danach.
So will das Unternehmen die Zahl seiner Kunden in Europa bis zum Jahr 2026 auf sieben bis acht Millionen steigern. Dies bedeutet im Schnitt rund eine Million Neukunden pro Jahr. Die Zahl der jährlichen Transaktionen soll dann 250 bis 350 Millionen erreichen - auch in Zeiten, in denen die Kursschwankungen gering ausfallen und daher ein vergleichsweise geringes Handelsvolumen zu erwarten ist.
Im ersten Halbjahr 2021 sprang die Zahl der Transaktionen auf vergleichbarer Basis um knapp 41 Prozent auf rund 53 Millionen nach oben. Der Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen im Jahresvergleich um 127 Prozent auf 226 Millionen Euro zu. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 137 Prozent auf fast 108 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie ging wegen Sondereffekten jedoch um knapp 10 Prozent auf 1,03 Euro zurück.
Spätestens zum Jahresende will das Unternehmen - wie bereits bekannt - aus dem Nebenwerte-Index SDax
Quelle: dpa-AFX