HAMBURG (dpa-AFX) - Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis
Vor dem Hintergrund der überdurchschnittlich günstigen Wetterbedingungen für erneuerbare Energien im vergangenen Jahr, sorgten die negativen Wettereinflüsse bei Encavis dieses Jahr bislang für einen Umsatzrückgang von 12,2 Millionen Euro bei den bestehenden Solar- und Windparks. Den Rückgang konnten zwei neue Solar-Großanlagen in Spanien mit einem Umsatzbeitrag von 31,7 Millionen Euro aber mehr als kompensieren. Entsprechend lagen auch die konzernweiten Umsatzerlöse von Solarparks rund 15 Prozent über den Vorjahreswerten.
Der Beitrag des Windpark-Portfolio fiel hingegen rund 13 Prozent schlechter aus als im Vergleichszeitraum. Hier sei auch auf Jahressicht womöglich eine gewisse Schwäche zu erwarten, hieß es vom Management in einer Telefonkonferenz. Die Umsätze im Geschäftsbereich Asset Management konnten um 80 Prozent gesteigert werden. Encavis betreut in dem Teil seines Geschäfts nach eigenen Angaben über eine Milliarde Euro von institutionellen Investoren. Das Segment für technische Dienstleistungen setzte mit 3,3 Millionen Euro etwas weniger um als letztes Jahr. Insgesamt fiel das Umsatzergebnis des Konzerns aber etwas höher aus als von Experten erwartet.
Der operative Gewinn lag hingegen leicht unter der durchschnittlichen Schätzung der vom Unternehmen befragten Analysten. Die gesamte Branche sieht sich momentan gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Bauteile angesichts der angespannten Lieferketten gegenüber. Unter anderem brockte das dem Windkraftanlagen-Hersteller Nordex
Die gestiegenen Kosten seien auch für Encavis nicht unbedeutend, teilte das Management in einer Telefonkonferenz mit. Aktuell könne dies aber zumindest teilweise durch die ebenfalls gestiegenen Strompreise kompensiert werden. Die Anleger konnte das nicht überzeugen. Zu Handelsbeginn legte die Aktie zwar leicht zu, rutschte dann aber ins Minus. Zuletzt stand noch ein Abschlag von rund 2,1 Prozent. Damit summiert sich der Kursverlust im laufenden Jahr weiterhin auf über 18 Prozent.
Der Konzern bestätigte die Prognose für das laufende Jahr. Rund 80 Prozent der Ziele seien nach neun Monaten bereits erreicht, teilte das Management in einer Telefonkonferenz mit. Bis zum Ende des Jahres soll der Umsatz über 320 Millionen Euro steigen und das operative Ergebnis über 240 Millionen Euro liegen. Das operative Ergebnis je Aktie (EPS) in Höhe von 0,46 Euro bestätigte das Unternehmen, obwohl es Anfang Oktober zwei Hybrid-Wandelanleihen zu neuen Aktien emittiert hat. Der Einfluss belaufe sich allerdings auf maximal ein Prozent, da die neue Aktienanzahl die Berechnung des Gesamtjahres nur im letzten Quartal beeinflusse. Zudem sei bereits erwartet worden, dass die Wandlung bis spätestens 2023 stattfindet, sodass in der Mittelfrist-Prognose die neue Anzahl der Aktien bereits berücksichtigt sei, hieß es vom Unternehmen.
Entsprechend bestätigte die Unternehmensführung um Chef Dierk Paskert auch ihre Ziele bis 2025. Diese strebt bis dahin einen um Wettereffekte bereinigten Umsatz von 440 Millionen Euro an. Und das ebenfalls um diesen Effekt bereinigte operative Ergebnis soll auf 330 Millionen Euro steigen./lew/zb/mne/stk
Quelle: dpa-AFX