HAMBURG (dpa-AFX) - Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis
Das im MDax
Unternehmenschef Christoph Husmann zeigte sich mit Blick auf die vergangenen Monaten insbesondere angesichts des ausgebauten Parkportfolios zufrieden: "Bis Ende September hatten wir bereits rund die Hälfte der für dieses Jahr geplanten zu akquirierenden Erzeugungskapazitäten von 600 Megawatt (MW) erworben." Im vierten Quartal werden in der Branche klassischerweise noch viele Verträge unterzeichnet und Solar- und Windparks wechseln den Besitzer.
In den neun Monaten bis Ende September stieg der Umsatz von Encavis leicht auf 356 Millionen Euro. Beträge, durch die in einigen Ländern geltende Strompreisbremse sind dabei bereits abgeschöpft. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank um neun Prozent auf gut 246 Millionen Euro. Die entsprechende Marge sank um sieben Prozentpunkte, was auf das erstmals berücksichtigte Dienstleistungsgeschäft der in Italien übernommenen Stern Energy zurückzuführen sei. Die operativen Margen von Solar- und Windparks liegen laut Encavis auf dem gewohnten Niveau.
Jefferies-Analyst Martin Comtesse war mit der konzernweiten Marge von über 50 Prozent zufrieden. Der Barmittelfluss enttäuschte seiner Einschätzung nach hingegen aufgrund von latenten Steuern. Die geringeren Strompreise seien bei Encavis durch die ausgebauten Kapazitäten ausgeglichen worden, sowie durch die Akquisition von Stern. Zudem lobte der Experte insbesondere die Leistung von Encavis' Solarparks, die überdurchschnittlich profitabel gewesen seien. Die Windbedingungen seien hingegen schlecht gewesen, schrieb Comtesse. Die Stromerzeugung durch Sonne ist von April bis September wetterbedingt stärker als in den Herbst- und Wintermonaten. Bei Windparks ist es andersherum.
Im Gesamtjahr erwarten die Hamburger weiterhin Umsätze von über 440 Millionen Euro, nach 462,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll bei über 310 Millionen Euro liegen, nach 350 Millionen Euro 2022. Angesprochen auf eine denkbare Erhöhung der Ziele, verwies Vorstandssprecher Husmann in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Dienstag auf mögliche Marktturbulenzen. Er wolle lieber vorsichtig sein.
Auch die Ziele bis 2027 bestätigte das Management. Für deren Überarbeitung ist es laut Vorstandsmitglied Mario Schirru noch zu früh. Er räumte aber ein, dass die avisierten Investitionsausgaben Luft nach oben ließen./lew/mne/stk
Quelle: dpa-AFX