BERLIN (dpa-AFX) - Der Strahlen- und Medizintechnikexperte Eckert & Ziegler
Laut Mitteilung vom Montagabend hat EZR mit dem Tochterunternehmen der Pointsman Foundation einen Vertrag über ein Gemeinschaftsunternehmen abgeschlossen sowie einen exklusiven langfristigen Liefervertrag für Ytterbium-176. Die Vereinbarung habe eine strategische Dimension, da sich Krebstherapien auf der Basis von Lutetium-177 als hochwirksam erwiesen hätten, der weltweite Vorrat am unverzichtbaren Vorprodukt Ytterbium-176 jedoch bisher lediglich in Gramm pro Jahr gemessen worden sei.
Ein neues Herstellungsverfahren, das teilweise von EZR finanziert und von Atom Mines entwickelt worden sei, solle nun diesen Engpass beseitigen. Die ersten ausgelieferten Proben erfüllten die relevanten Qualitätskriterien. EZR werde damit in die Lage versetzt, Lutetium-177 in großen Mengen für Pharmaunternehmen in aller Welt und für Hunderttausende von Patienten pro Jahr anzubieten. Damit stärke der Konzern auch seine Position als Partner für globale radiopharmazeutische Unternehmen wie Novartis
An der Börse kletterte die Aktie zuletzt um 4,9 Prozent auf knapp 86 Euro, nachdem der Kurs erst am Vortag auf das tiefste Niveau seit Mai gefallen war. Seitdem das Papier Anfang November ein Hoch bei 141,40 Euro erreicht hatte, ging es mit dem Kurs nahezu unaufhaltsam wieder abwärts. Auch das dank des Verkaufs der Tumorbestrahlungssparte erzielte Rekordergebnis der Neun-Monats-Bilanz stoppte die Talfahrt nicht.
In den vergangenen drei Monaten hat die Aktie inzwischen gut ein Fünftel eingebüßt, nachdem sie zuvor kräftig zugelegt hatte. Auf Jahressicht steht aber immer noch ein Kursplus von über 90 Prozent zu Buche. In den vergangenen fünf Jahren ist der Kurs sogar auf fast das Dreizehnfache gestiegen.
Zwar beschränken sich nach Unternehmensangaben die Zulassungen für Radiotherapeutika auf Basis von Lutetium-177 bisher noch auf seltene Tumore. Erst kürzlich aber hätten die US-Medikamentenaufsicht FDA und andere Aufsichtsbehörden die Zulassung entsprechender Therapien auf Prostatakrebs ausgeweitet, der als zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten gelte./he/tav/jcf/he
Quelle: dpa-AFX